Seine tiefe Trauer über den jüngsten Terroranschlag in der hessischen Stadt Hanau, bei dem zehn Menschen ermordet wurden, brachte Griechenlands Minister für Migration und Asyl, Panagiotis Mitarakis, am Donnerstag gegenüber dem deutschen Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, Dr. Helmut Teichmann, zum Ausdruck. Anlass war eine Begegnung in Berlin, bei der auch der stellvertretende griechische Minister für Migrationspolitik Jorgos Koumoutsakos zugegen war.
Besprochen wurde vor allem das Flüchtlingsproblem. Mitarakis stellte im Anschluss gegenüber Journalisten fest, dass lediglich fünf griechische Inseln in der nördlichen Ägäis die Last der Flüchtlingskrise zu Gunsten Europas bewältigen müssten. Das, so der Minister, müsse sich „ändern“. Angesprochen wurde von griechischer Seite auch, dass der EU-Haushalt in diesem Bereich gestärkt werden müsse. Der Schutz der EU-Außengrenzen sei notwendig, wobei auch die Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache (Frontex) eine stärkere Rolle übernehmen müsse. Ebenfalls erörtert habe man, dass ein gesamteuropäischer Plan für die Abschiebung von Immigranten, die keinen rechtlich begründeten Anspruch auf Asyl haben, ausgearbeitet werden müsse. Jene hingegen, denen Asyl gewährt werde, müssten nach gerechten Grundsätzen auf die gesamte EU verteilt werden. Außerdem wurde die Bekämpfung des Menschenschmuggels angesprochen sowie eine Verbesserung der Lage unbegleiteter Kinder.
Mitarakis stellte außerdem fest, dass Deutschland signalisiert habe, eine aktive Rolle im neu zu errichtenden Flüchtlingslager auf der Insel Samos zu übernehmen. Vor allem wolle man Unterstützung im Bereich Gesundheit, technische Ausrüstung und Infrastruktur leisten. Ebenfalls sei Hilfe bei der Bearbeitung von Asylanträgen zugesagt worden.
Der stellvertretende Minister Koumoutsakos stellte nach dem Gespräch in Berlin fest, dass den griechischen Ansichten in Berlin Gehör geschenkt worden sei und dass sich alle EU-Mitgliedsländer solidarisch zeigen müssten: „Denn die Grenzen Griechenlands … sind gleichzeitig Grenzen Europas.“
(Griechenland Zeitung / jh)