Login RSS

Positive Entwicklungen für Griechenland in Aussicht gestellt Tagesthema

  • geschrieben von 
Positive Entwicklungen für Griechenland in Aussicht gestellt
Griechenland ist auf einem guten Weg. Das versicherte Ministerpräsident Samaras am Donnerstag. Vorerst muss er aber den Zusammenhalt seiner Regierung gewährleistet. Aufgrund einer Multi-Gesetzesnovelle, die am Sonntag verabschiedet werden soll, gab es hier vorübergehend Schwierigkeiten. Am Donnerstag wurde eine Multi-Gesetzesnovelle dem Parlament überreicht.
dem Parlament überreicht. Bereits am Sonntag soll sie das Parlament passiert haben. Diese gilt als Voraussetzung für die Auszahlung von Kreditraten in Gesamthöhe von 8,8 Milliarden Euro, die für den Mai ausstehen. Vorgesehen ist, dass Personen und Unternehmen, die dem Staat weniger als 5.000 Euro schulden, ihre Schulden in monatlichen Raten ab 10 Euro begleichen können. Wer mehr als 5.000 Euro schuldet, kann diese mit bis zu 48 Raten begleichen.

Unpopuläre Maßnahmen
Vorgesehen ist in dieser Multi-Gesetzesnovelle auch, dass bis Ende 2014 15.000 Beamte aus dem Staatssektor den Hut nehmen müssen. Bereits bis Ende des laufenden Jahres müssen 4.000 Beamte entlassen worden sein. Als erstes betroffen sind davon Staatsangestellte, die unbefristete Verträge haben und Angestellte, die in jenen Institutionen beschäftigt sind, die schließen werden. Weiterhin wird auch dieses Jahr die besonders unpopuläre Sonder-Immobiliensteuer über die Stromrechnungen eingezogen. Allerdings soll diese heuer um 15 % gesenkt werden. Was die Lehrer an öffentlichen Schulen betrifft, so sollen diese künftig zwei Stunden pro Woche länger arbeiten als bisher.

Hoffnung in Sicht
Dass diese Gesetzesnovelle am Sonntag das Parlament passiert, gilt mehr oder weniger als sicher. Im Vorfeld aber hat sie zu Unstimmigkeiten innerhalb der Koalitionsregierung aus Nea Dimokratia (ND), PASOK und den Demokratischen Linken (DIMAR) geführt. Während einer Sitzung des Ministerrates, die am Donnerstag stattgefunden hat (siehe Foto), erklärte Ministerpräsident Antonis Samaras (ND), dass die seit drei Jahren durchgesetzten Spar- und Konsolidierungsmaßnahmen ab dem kommenden Juni, gelockert werden. Weiterhin wiederholte er, dass die Regierung fast ihre Ziele erreicht habe und dass das griechische Volk schon bald wieder Hoffnung schöpfen könne. Die beiden Koalitionspartner PASOK und DIMAR fürchten nun aber, dass die Konservativen (ND) den Erfolg allein für sich beanspruchen könnten. Vor allem die Sozialisten (PASOK), die seit 2009 stark in der Wählergunst eingebüßt haben, möchten ebenfalls vom erwarteten Aufwärtstrend profitieren. Der Vorsitzende der PASOK Evangelos Venizelos hatte u.a. gefordert, dass eine Senkung der Mehrwertsteuer von bisher 23 % auf 13 % für den Bereich Gastronomie in der Multi-Gesetzesnovelle beinhaltet sein müsse. Seiner Ansicht nach würde dadurch der Tourismus gestärkt, der als Lokomotive der griechischen Wirtschaft gilt. Finanzminister Jannis Stournaras reagierte überrascht. Die Verhandlungen mit den Inspektoren der Troika aus Europäischer Kommission, Europäischer Zentralbank und IWF seien bereits abgeschlossen. Er versicherte jedoch, dass er diesen Vorschlag im Juni ansprechen werde, wenn die Troika ihre Arbeit in Athen wieder aufgenommen hat.

Bessere Koordination gefordert
Justizminister Antonis Roupakiotis weigerte sich, eine Regelung des Ministers für Verwaltungsreform und E-Government Antonis Manitakis zu unterzeichnen. Vorgesehen ist darin die Entlassung von Staatsangestellten mit befristeten Zeitverträgen, die jedoch – zeitlich befristet – per Gerichtsurteil an ihrem früheren Arbeitsplatz bleiben sollen. Diese Regelung wurde am Donnerstag abgeschafft. Sowohl Roupakiotis als auch Manitakis waren von der DIMAR für ihre Posten in der Regierung vorgeschlagen bzw. unterstützt worden. Nun gilt es für Ministerpräsident Samaras den Zusammenhalt seiner Regierung zu gewährleisten. Seine Minister rief er am Donnerstag dazu auf, sich mit allen drei Koalitionspartnern besser abzusprechen. Das Beharren der PASOK auf Abmilderung des Multigesetzes hat letztendlich auch weitere positive Ergebnisse gebracht: eine Regelung wonach die Renten der Freiberufler (OAEE) um 35 % gesenkt werden sollten, wurde zurück genommen. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel, Foto: Eurokinissi)

Nach oben

 Warenkorb