Der Vorsitzende der sozialistischen Regierungspartei PASOK,
Evangelos Venizelos (siehe Foto), sagt heute vor dem
parlamentarischen Untersuchungsausschuss über sein Wissen zur
„Lagarde"-Liste aus. In der kommenden Woche wird voraussichtlich
auch der ehemalige Ministerpräsident Jorgos Papandreou, ebenfalls
PASOK, aussagen. Die Untersuchungskommission wurde im Januar
einberufen. Ihr Ziel ist es, die Hintergründe der Manipulierung der
sogenannten „Lagarde"-Liste und eine eventuelle Verwicklung des
ehemaligen PASOK-Finanzministers Jorgos Papakonstantinou
aufzuklären. Vorgeworfen wird Papakonstantinou, die
„Lagarde"-Liste, die Namen von mehr als 2.
2.000 Griechen enthält, die
Konten bei einer Filiale der Bank HSBC in der Schweiz hatten,
frisiert zu haben. Die Namen von drei Familienmitgliedern
Papakonstantinous wurden aus der Liste gestrichen. Die Daten-Liste
hätte dazu dienen können, mögliche Steuersünder zu überführen und
zur Kasse zu bitten. Die frühere französische Finanzministerin
Christine Lagarde hatte sie ihrem damaligen griechischen
Amtskollegen Papakonstantinou auf inoffiziellem Wege zukommen
lassen. Für zwei Jahre waren danach die Daten verschwunden, bis die
„Lagarde"-Liste im Oktober des vergangenen Jahres in der Schublade
von Venizelos, der zwischen Juni 2011 und März 2012, als Nachfolger
Papakonstantinou's das Finanzministerium innehatte, wieder
auftauchte. (Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)