In den Beziehungen zwischen Athen und Ankara kriselt es. Einer der derzeitigen Hauptgründe ist die Inhaftierung von zwei griechischen Soldaten Anfang März in der Nähe der griechisch-türkischen Grenze am Evros-Fluss. Den Armeeangehörigen werden illegales Betreten eines Militärischen Sperrgebietes und illegaler Grenzübertritt vorgeworfen. Ursprünglich hatte die griechische Regierung von einem rein „formellen“ Problem gesprochen. Zunächst hieß es, es sei nur eine Sache der Zeit, bis die Soldaten freigelassen würden.
Anschließend wurden bekannt, dass die beiden Armeeangehörigen – ein Offizier und ein Unteroffizier – in einem Hochsicherheitsgefängnis festgehalten werden. Eine schnelle Freilassung scheint nicht auf der Tagesordnung: Verschwörungstheorien erhalten reichlich Nahrung.
Der griechische Verteidigungsminister Panos Kammenos sprach am Freitag von Bukarest aus, wo er sich zu einem offiziellen Besuch befand, von „zwei Geiseln“, die die Türkei genommen habe. Es handle sich um „zwei Soldaten der NATO, der EU und Griechenlands“. Seinen rumänischen Amtskollegen Mihai Fifor rief er dazu auf, die Freilassung der beiden zu unterstützen. Die EU- und NATO-Mitglieder Griechenland und Rumänien verstehen sich als gute Kooperationspartner; allerdings ist auch die Türkei ein NATO-Partner.
Der stellvertretende Außenminister Jorgos Katroungalos schätzte nach den Erklärungen von Kammenos ein, dass man zunächst abwarten müsse, wie sich die Lage entwickle.
Unterdessen wurde am Sonntag am Grenzort Orestiada eine Protestkundgebung durchgeführt. Die Teilnehmer setzten sich dafür ein, dass die beiden Soldaten „nicht in Vergessenheit geraten“.
Elisa Hübel