In der Befürchtung, ihre Arbeitsplätze zu verlieren, führen Bergleute aus Nordgriechenland am Donnerstagvormittag vor dem Umweltministerium an der Athener Mesogion Avenue eine Protestkundgebung durch. Die Polizei sperrte diese wichtige Verkehrsader weiträumig ab, es kam in den umliegenden Straßen zu einem Verkehrschaos, wovon tausende Athener betroffen waren.
Hintergrund ist der Clinch des kanadischen Schürfunternehmens Eldorado Gold mit der Regierung. Heute ist der letzte Termin, um ausstehende Lizenzen an das Unternehmen zu vergeben. Ansonsten hatten die Kanadier für morgen, 22. September, angekündigt, ihre unternehmerischen Aktivitäten in Hellas auf Eis zu legen. Etwa 2.500 Jobs stehen auf dem Spiel. Zwar hatte die Regierung in den letzten Tagen einige Genehmigungen erteilt. Nicht vergeben ist derzeit u. a. noch die Erlaubnis für die Installation elektrotechnischer Anlagen im Abbaugebiet bei Skouries auf der Chalkidiki. Insgesamt sollen etwa 60 % der Lizenzen ausgestellt worden sein, berichten Quellen aus dem Umweltministerium. Für die noch ausstehenden warte man auf den Ausgang eines Schiedsgerichtsverfahrens. Eldorado Gold vertritt die Ansicht, dass die Regierung die Ausstellung der Lizenzen absichtlich verzögere.
Ein Stopp des Goldabbaus in Nordgriechenland ist noch vor zwei Jahren eines der wichtigen Wahlversprechen der Regierungspartei SYRIZA gewesen. Das hatten vor allem Umweltschützer, aber auch viele Einwohner jener Region gefordert, wo das Unternehmen das Gold aus der Erde spülen will. Andererseits hat sich Eldorado dazu verpflichtet, sämtliche europäische und internationale Standards einzuhalten, um den Schutz der Umwelt zu gewährleisten.
(Griechenland Zeitung/eh)
