Griechenland / Athen. In schriftlicher Form wird der frühere
Premierminister Kostas Karamanlis der mit der Aufklärung der
Vatopedi-Affäre beauftragten parlamentarischen
Untersuchungskommission in der kommenden Woche eine Stellungnahme
zukommen lassen. Diese Entscheidung teilte Karamanlis heute dem
Vorsitzenden der Untersuchungskommission, Dimitris Tsironis, mit.
Letzterer stellte gegenüber der Presse fest, dass man darauf
gehofft habe, dass Karamanlis persönliche erscheinen werde,
letztlich werde man aber „einen früheren Premierminister nicht mit
Gewalt vorladen“. Aus dem Lager der Nea Dimokratia, deren
Vorsitzender Karamanlis bis Ende November war, hatte man wiederholt
damit argumentiert, dass es völlig abwegig sei, den früheren
Premier um eine Aussage zu bitten.
Der PASOK-Abgeordnete Tsironis
wies diese Kritik mit den Worten zurück, dass auch die
Finanzbehörden angesichts des entstandenen Schadens von einem
strafrechtlichen Vergehen sprechen. Bei der so genannten
„Vatopedi-Affäre“ soll der öffentlichen Hand durch
Immobilien-Transaktionen zwischen dem gleichnamigen Athos-Kloster
und dem Staat ein erheblicher finanzieller Schaden von bis zu 100
Mio. Euro entstanden sein. (Griechenland-Zeitung / eh)