Zum breiten Widerstand des griechischen Volkes gegen die neuen Sparmaßnahmen der Regierung, die am Donnerstag im Parlament verabschiedet werden sollen, ruft der Komponist Mikis Theodorakis auf. Unterzeichnet ist der Text von zahlreichen Persönlichkeiten des Landes, darunter Akademiker, Künstler, Schauspieler und Schriftsteller.
Theodorakis stellt in seinem Aufruf fest: „Wir wissen sehr gut, dass das Böse nicht aufhören wird, wenn wir es nicht stoppen. Viele haben mit den Träumen der Griechen gespielt. Jetzt geht es nicht mehr weiter.“ Der Komponist setzt sich „für ein Griechenland ohne Memoranden, ohne Armut, ohne Besatzung, ohne Beschützer“ ein: Für ein „freies, souveränes, unabhängiges, antiimperialistisches und tatsächlich demokratisches Griechenland“. Er forderte die Bürger dazu auf, „auf die Plätze zu gehen, damit die Maßnahmen nicht durchkommen“. Wie in der Verfassung vorgesehen müsse man in der gegenwärtigen Situation „organisierten Widerstand leisten und Ungehorsam“. Ziel sei es, „die Heimat und unsere Würde zurück zu gewinnen“. Als Termin für die von ihm angeregten Massenkundgebungen fasst Theodorakis Donnerstagabend 19 Uhr ins Auge.
Hintergrund für den Aufruf ist nicht nur die für Donnerstagabend geplante Abstimmung über die neuen Sparmaßnahmen, sondern auch ein Generalstreik, der am heutigen Mittwoch durchgeführt wird. Aus diesem Anlass finden zahlreiche Kundgebungen statt, die in erster Linie für den Vormittag anberaumt sind. Am Nachmittag wollen dann auch Uniformträger, d. h. Polizisten, Feuerwehrleute, Küstenwache usw., auf die Straßen gehen.
(Griechenland Zeitung / jh)