Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras hat am Montag (27.3.) das Museum „Belogiannis“ in Amaliada, eine Stadt im Nordwesten der Halbinsel Peloponnes, eingeweiht.
Der Kommunist und Widerstandskämpfer war am 20. Dezember 1950 verhaftet und am 30. März 1952 von einem Erschießungskommando gemeinsam mit zwei weiteren Genossen hingerichtet worden. Vorgeworfen hatte man ihm u. a. Spionage für die Sowjetunion. Belogiannis war eine der führenden Figuren der Griechischen Kommunistischen Partei (KKE). Er war mehrfach inhaftiert. Unter anderem hatte er als Partisan aktiv am Befreiungskampf im Zweiten Weltkrieg gegen die deutschen Besatzer teilgenommen. Anschließend engagierte er sich im griechischen Bürgerkrieg. Nach der Niederlage der Kommunisten war er 1949 gezwungen, das Land zu verlassen, kehrte aber bald darauf illegal in seine Heimat zurück, um im Untergrund politische Arbeit zu leisten. Er hatte nicht zuletzt auch Studien über die griechische Geschichte und Ökonomie verfasst. Die offizielle Eröffnung des Museums durch Tsipras sorgte für kontroverse Debatten zwischen der Regierung, der außerparlamentarischen linken Partei „Antarsia“ und der KKE, die das politische Erbe von Belogiannis für sich beansprucht.
(Griechenland Zeitung / la; Foto: Eurokinissi)
Unser Archivfoto entstand im Dezember 2015 im Gedenken des 100. Geburtstages von Nikos Belogiannis in Amaliada. Organisiert worden war diese Veranstaltung von der KKE.