Ministerpräsident Alexis Tsipras stattet am Dienstag und Mittwoch dieser Woche Kreta einen offiziellen Besuch ab. Seine Reise führt ihn nach Heraklion und Lasithi. Begleitet wird er u. a. von seinen Ministern für Infrastruktur, Inselpolitik und Agrarentwicklung.
Bereits am Dienstag hatte das Regierungsoberhaupt ein Treffen mit dem Gouverneur Kretas Stavros Arnaoutakis. Dabei stellte Tsipras fest, dass Kreta das Potenzial habe, die „Dampfmaschine des produktiven Wiederaufbaus des Landes zu werden. Außerdem hat er den Zeitplan für den Bau des nördlichen Straßennetzes Kretas (VOAK) sowie des Flughafens von Kastelli bekannt gegeben. Die Bauarbeiten des VOAK werden demnach im Jahr 2018 beginnen. Die zweite Phase der Arbeiten am Flughafen von Kastelli soll bereits im März 2017 beendet werden. Noch im selben Jahr soll dann die dritte Phase beginnen.
Gouverneur Arnaoutakis sagte seinerseits, dass der Tourismus auf Kreta in den vergangenen fünf Jahren einen Anstieg von 55 % verzeichnete. Das sei einer der Gründe, weshalb die Modernisierung der Infrastruktur und der Bau des Flughafens dringend notwendig seien.
Während eines Treffens von Tsipras mit Landwirten im Rathaus von Moires haben letztere u. a. das Problem der hohen Steuern thematisiert. Wegen des provokativen Auftretens einiger Bauern sah er sich veranlasst, seine Landwirtschaftspolitik zu rechtfertigen. Der Premier verwies darauf, dass er sich dreimal mit Vertretern der Landwirte in seinem Büro getroffen habe. Angesichts der vorgetragenen Vorwürfe reagierte er schließlich etwas erregt mit den Worten: „Wenn ihr Theater machen wollt vor den Kameras, dann gebt eure Erklärungen draußen ab!“ Er sei nach Kreta gekommen, um nach Lösungen zu suchen. Ziel sei es, „einen ehrlichen Dialog“ zu führen, um „Probleme zu lösen“. (Griechenland Zeitung / eh)
Unser Foto (© Büro des Ministerpräsidenten / Andrea Bonetti) zeigt Alexis Tsipras während seines Besuches auf Kreta.