Die beiden Hauptverdächtigen an dem Brand der Athener Marfin-Bank im Jahr 2010 sind freigesprochen worden. Die Bankfiliale war im Zuge einer Anti-Austeritäts-Demonstration attackiert worden, dabei kamen damals drei Angestellte ums Leben.
Seitdem wurden zwei 34-Jährige verdächtigt, das Gebäude mithilfe von Molotow-Cocktails in Brand gesteckt zu haben. Nach sechs Jahren sprach sie das Strafgericht in Athen am Montag in erster Instanz frei. Es gebe keine Hinweise darauf, dass die beiden an dem Brandanschlag beteiligt gewesen seien, hieß es in der Begründung. Dem einen der beiden sei nicht einmal nachzuweisen, an der Massenkundgebung am 5. Mai 2010, in deren Umfeld die Tat passierte, überhaupt teilgenommen zu haben. Auch die Beteiligung an dem Anschlag auf die Buchhandlung „Ianos“ in der Nähe der Bank konnte den beiden nicht bewiesen werden.
Auf Grund der großen Menschenmenge, die damals vor dem Gebäude in der Stadiou-Straße zwischen dem Omonia- und Syntagmaplatz vorbeizog, gelang der Feuerwehr erst deutlich verspätet die Zufahrt zum Ort des Brandes. An dem Protest vor sechs Jahren hatten sich rund 150.000 Demonstranten beteiligt.
Im Zusammenhang mit dem Feuer wurden bereits im Juli 2013 drei Angestellte der Marfin-Bank wegen grober Fahrlässigkeit mit Todesfolge und wegen Totschlags verurteilt: Die Filialleiterin, der Sicherheitschef des Gebäudes sowie der leitende Sachbearbeiter. Ihnen wurde zur Last gelegt, keine Sicherheitsvorkehrungen für den Fall eines Brandanschlags getroffen zu haben. (Griechenland Zeitung / mk)
Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand am 5. Mai 2011, ein Jahr nach dem tödlichen Brand in der Bank. Die Abgebildeten legen Blumen im Gedenken an die drei Todesopfer vor dem Gebäude an der Athener Stadiou-Straße nieder.