Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika Barack Obama wird Griechenland Mitte November offenbar einen offiziellen Besuch abstatten. Zwar ist diese Information weder von griechischer noch US-amerikanischer Seite offiziell bestätigt worden, doch griechische Medien gehen davon aus, dass dieser Termin endgültig ist. In fast allen großen Zeitungen des Landes war dieses Thema heute auf der Titelseite. Demnach dürfte sich Obama im Rahmen seiner letzten Europareise in seiner Funktion als US-Präsident für einen Schuldenschnitt für Griechenland einsetzen. Weitere wichtige Gesprächspunkte werden wohl voraussichtlich die Flüchtlingskrise sowie die Beendigung der kriegerischen Auseinandersetzungen im Irak und in Syrien sein. Bereits Anfang Juli hatte der US-Finanzminister Jack Lew während einer offiziellen Athen-Reise von der „Notwendigkeit eines Schuldenschnitts“ für Griechenland gesprochen.
Ministerpräsident Alexis Tsipras wird seinerseits am Donnerstag und Freitag dieser Woche zu einem Gipfeltreffen nach Brüssel reisen. Hier wird er sich u. a. mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie dem Präsidenten der europäischen Kommission Jean-Claude Juncker treffen. Gegenüber seinen Gesprächspartnern dürfte Tsipras sicher darum bitten, dass die bevorstehende zweite Bewertung der Spar- und Reformfortschritte, wie sie im Sommer 2015 in einem Memorandum mit den internationalen Geldgebern festgelegt wurden, zügig abgeschlossen wird. Weiterhin wird er die Position der griechischen Seite wiederholen, dass eine Umstrukturierung der griechischen Schulden eine Voraussetzung für die Stabilität der EU sei. (Griechenland Zeitung / eh)
Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt Ministerpräsident Tsipras (l.) mit dem US-Präsidenten Obama am 9. Juli 2016 während einer Begegnung am Rande des NATO-Gipfeltreffens in Warschau.