Die Staatsoberhäupter der EU-Mittelmeerländer erörtern heute in Athen die Bereiche Wirtschaft, Immigration und Sicherheit. Sie wollen ihren Blick auf verschiedene Probleme schärfen.
Am heutigen Freitag treffen in Athen die politischen Oberhäupter Frankreichs, Italiens, Portugals, Zyperns, Maltas sowie ein Vertreter der spanischen Regierung ein. Sie beteiligen sich an einer Konferenz der Südeuropäischen Mittelmeerländer „Club Met“. Im Zentrum der griechischen Hauptstadt sowie auf dem Weg zum Flughafen herrschen erhöhte Sicherheitsmaßnahmen: Mehr als 1.000 Polizisten sind im Einsatz. Das Treffen findet angesichts des EU-Gipfeltreffens am 16. September in Bratislava statt.
Aus dem Büro des griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras, auf dessen Initiative die Konferenz in Athen zustande kommt, hieß es: „Ziel der Sitzung ist es, die Koordination und die Kooperation der Mittelmeerstaaten der EU zu verbessern.“ Dadurch solle „der Blickwinkel des Mittelmeers“ Aufnahme in die Europäische Agenda finden, „um eine neue europäische Vision zu entwickeln“. Besprochen werden sollen die Herausforderungen in den Bereichen Wirtschaft, Immigration und Sicherheit. Die Länder, die sich an dem Treffen in Athen beteiligen, sind in den vergangenen Jahren mit mindestens einem dieser Themen konfrontiert worden.
Aus Regierungskreisen wurde immer wieder darauf hingewiesen, dass es sich nicht um eine Front zwischen dem europäischen Süden und dem europäischen Norden handele. Begründet wird diese Einschätzung vor allem damit, dass sich auch Frankreich und Italien am Treffen beteiligen: Jene, die im europäischen Kern liegen und sowohl dem Süden als auch dem Norden angehören.
Zur Sprache kommen soll nun auch der Bedarf an „mehr Investitionen“ und „Entwicklung“, um die Finanz- und Wirtschaftskrise zu überwinden und um neue Arbeitsplätze zu schaffen. In der Migrationsfrage soll der bessere Schutz der EU-Außengrenzen besprochen werden: Das Mittelmeer ist eine natürliche Grenzen zwischen Europa und Afrika. Was die Sicherheitsfrage angeht, so soll die Stärkung einer „Anti-Terror Kooperation“ in Drittländern, besprochen werden. Diese soll den Terror an seiner „Quelle“ konfrontieren.
Elisa Hübel
Unser Foto zeigt rechts Ministerpräsident Alexis Tsipras bei der Begrüßung des zyprischen Staatspräsidenten Nikos Anastassiadis vor seinem Amtssitz in Athen. Letzterer war bereits am Donnerstag angereist.