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Bewältigung der Flüchtlingskrise: Athen richtet den Blick gen Brüssel Tagesthema

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Bewältigung der Flüchtlingskrise: Athen richtet den Blick gen Brüssel

Ministerpräsident Alexis Tsipras trifft sich heute mit den Vorsitzenden der Parlamentsparteien. Ziel ist es, in Griechenland eine gemeinsame Strategie bezüglich der Flüchtlingskrise zu erarbeiten. Mit einer solchen Trumpfkarte im Gepäck möchte das Regierungsoberhaupt am kommenden Montag beim EU-Gipfel mit seinen europäischen Amtskollegen verhandeln. Athen wird vor allem die Überzeugung zum Ausdruck bringen, dass das Flüchtlingsproblem nur auf europäischer Ebene in den Griff zu bekommen ist.


Im Vorfeld des Treffens heute hat Tsipras die anderen Parteichefs über Details wie die aktuellen Flüchtlingszahlen, die Aufnahmezentren und die Pläne der Regierung, wo die ankommenden Menschen untergebracht werden sollen, informiert. Offiziellen Angaben zufolge halten sich derzeit 31.000 Immigranten in Griechenland auf: 25.000 auf dem Festland und 6.500 auf den Inseln der Ostägäis. Vor allem am Grenzübergang bei Idomeni ist die Lage äußerst angespannt. Dort haben sich mindestens 13.000 Menschen versammelt; die hygienischen Bedingungen sind miserabel. Ärzte warnen vor dem Ausbruch von Epidemien.
Was das Treffen am Montag in Brüssel betrifft, so möchte Athen dort den Willen zum Ausdruck bringen, vorübergehend noch mehr Flüchtlinge in Griechenland zu beherbergen. Gleichzeitig wird immer wieder betont, dass Hellas „zu keiner Lagerhalle für Menschen“ werden dürfe.
Der Internationale Organisation für Migration zufolge handelt es sich bei 34 % der Flüchtlinge um Kinder. In den ersten zwei Monaten des laufenden Jahres haben den gleichen Angaben zufolge 132.000 Flüchtlinge das Mittelmeer überquert. 122.000 davon haben griechisches Territorium erreicht. 418 Menschen sind bei dem Versuch über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen, ertrunken. Im vergangenen Jahr sind dabei 3.770 Menschen ums Leben gekommen. (Griechenland Zeitung/ eh)

Unsere Aufnahme entstand heute Vormittag gegen 11 Uhr zu Beginn des Treffens der Parteiführer unter Vorsitz von Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos (s. Foto - © Eurokinissi).

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