Eine Petition im internationalen Kampagnennetzwerk Avaaz, den Bewohnern der ostgriechischen Inseln wegen ihrer Haltung in der Flüchtlingskrise den Friedensnobelpreis zu verleihen, durchbrach am Montag die Grenze von 300.000 Unterschriften. Die Kampagne ruft dazu auf, den Bewohnern der griechischen Inseln und anderen freiwilligen Helfern den Nobelpreis für ihren selbstlosen Einsatz und ihr humanitäres Engagement zuzuerkennen.
Zugleich meldete die britische Zeitung „The Guardian“ am Sonntag, dass auch eine Gruppe namhafter Akademiker der Universitäten Oxford, Harvard, Princeton, Cornell und Kopenhagen ein entsprechendes Gesuch an das Nobelpreiskomitee in Oslo schicken will. Die Nominierungsfrist läuft in einer Woche am 1. Februar aus.
Allerdings können nur Einzelpersonen oder Organisationen den Friedensnobelpreis bekommen, nicht jedoch Kommunen oder andere Personengruppen. Deswegen konzentrierten sich die Bemühungen darauf, eines der „Solidaritätsnetzwerke“ auf den Inseln oder bestimmte Individuen stellvertretend für die Gesamtheit der Insulaner und Hilfsorganisationen für den Nobelpreis zu nominieren.
Nach Angaben der europäischen Grenzschutzagentur Frontex kamen im vergangenen Jahr ungefähr 880.000 Flüchtlinge und Migranten über die Ägäis nach Griechenland. Angesichts der Tatsache, dass die eigentliche Flüchtlingswelle erst im Sommer eingesetzt hat, eine ungeheure Belastung für die Bürger und die Behörden auf den betroffenen Inseln. Nach Angaben der Vereinten Nationen vom Donnerstag hält die Flüchtlingswelle trotz des Winterwetters unvermindert an. So kamen allein in den ersten 20 Januartagen fast 35.500 neue Migranten in Griechenland an.
(Griechenland Zeitung / ak)
Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Freitag (22.1.) auf der Insel Kalymnos nach einer Rettungsaktion für Flüchtlinge, deren Boot in der Nähe der Insel havariert war. Die Überlebenden wurden von freiwilligen Helfern mit dem Nötigsten versorgt.