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Wahlfiasko für ND am Sonntag – Urnengang scheitert an der Technik Tagesthema

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Wahlfiasko für ND am Sonntag – Urnengang scheitert an der Technik

Am Sonntag sollte eigentlich der 9. Vorsitzende der Konservativen Partei Nea Dimokratia (ND) von der Basis aus, das heißt direkt von den ND-Wählern, gewählt werden. Seine Wahl scheiterte jedoch am On-Line-System. Für das Amt des Vorsitzenden der größten Oppositionspartei Griechenlands hatten sich vier Kandidaten aufstellen lassen: der Interimschef Evalgelos Meimarakis sowie Kyriakos Mitsotakis, Apostolos Tzitzikostas und Adonis Georgiadis. Mitsotakis und Tzitzikostas verlangen nach dem ins Wasser gefallenen Urnengang den Rücktritt des Interimsvorsitzenden. Ihrer Ansicht nach sei er direkt für das Fiasko verantwortlich.


Als neue Übergangspräsidentin der Konservativen wurde die ehemalige Ministerin Marietta Giannakou ins Spiel gebracht. In den Augen von Meimarakis wiederum soll der ND-Sekretär Andreas Papamimikos die Verantwortung für die Schlappe am Sonntag tragen. Er forderte den Sekretär zum Rücktritt auf. Meimarakis selbst will sein Amt zu diesem Zeitpunkt nicht niederlegen, er besteht darauf, dass die Wahlen noch vor Weihnachten stattfinden müssten, möglicherweise könne es sogar schon in zwei, drei Wochen der Fall sein. Um die vertrackte Lage zu klären, will er sich mit den beiden ehemaligen Ministerpräsidenten Antonis Samaras und Kostas Karamanlis treffen. Beide haben sich über den peinlichen Vorfall am Wochenende noch nicht geäußert.
Am Dienstag oder Mittwoch soll die Parlamentsfraktion tagen. Besprochen werden soll dann eigentlich der Haushaltsentwurf für das kommende Jahr, der im Dezember von der Volksvertretung verabschiedet werden muss. Doch unweigerlich wird wohl vor allem die technische Panne am Wochenende auf die Tagesordnung rücken.
Landesweit waren in 883 Wahlzentren 1.290 Urnen aufgestellt worden. Bis 10 Uhr am Sonntagmorgen hatten zwischen 1.500 und 2.000 ND-Wähler bereits für ihren Favoriten gestimmt, als plötzlich mitgeteilt wurde, dass die Wahl aus technischen Gründen vertagt werden müsse. Es gibt Kritiker die meinen, dass die ND nun vor einer möglichen Spaltung stehen könnte. Einige ließen sogar durchblicken, dass das Wahlfiasko vielleicht sogar geplant sein könnte. Die Durchführung des elektronischen Verfahrens hatte eine Firma namens Infosolutions übernommen. Wie die Wirtschaftszeitung „Naftemporiki“ berichtet, die sich dabei auf ND-Funktionäre beruft, sei dieses Unternehmen dem Einflussbereich des früheren ND-Chefs und Ministerpräsidenten Samaras zuzuordnen. Zumindest habe es unter seiner Regierung die elektronische Sicherheit für das Büro des Ministerpräsidenten übernommen. Der Chef von Infosolutions übernahm persönlich die Verantwortung für das Versagen seines Systems am Sonntag. Ein Vorschuss, den das Unternehmen für seine Arbeit bekommen hatte, soll umgehend an die ND zurücküberwiesen worden sein.
(Griechenland Zeitung / eh)

Heftig flatterten heute die Fahnen vor der Parteizentrale der Nea Dimokratia an der Athener Syngrou Straße im Wind.

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