Die Ehefrau des ehemaligen und derzeit inhaftierten PASOK-Verteidigungsministers Akis Tsochatzopoulos, Viki Stamati, wurde Donnerstagabend nach dreieinhalb Jahren aus gesundheitlichen Gründen aus der Haft entlassen. Ihr Anwalt konnte die Freilassung auf Grundlage einer am 21. Juli in Kraft getretenen neuen Gesetzesregelung erreichen.
Der Beschluss der Justiz sah gleichzeitig für Stamati eine Kaution von 50.000 Euro vor, die sie jedoch nicht leisten konnte. Dabei kamen ihr die seit Ende Juni geltenden Kapitalverkehrskontrollen zu Gute, die das Abheben von Bargeld einschränken. Stamati muss nun die Kaution bis zum 5. November zahlen, sollte die Frist nicht weiter verlängert werden. „All diejenigen, die mich nicht unterstützt haben, haben mir Gutes getan, denn ich habe es alleine geschafft“, sagte sie vor den Gefängnistoren. Ihr Mann Tsochatzopoulos verbüßt wegen der Annahme von Schmiergeldern in Millionenhöhe im Zusammenhang mit Rüstungsbeschaffungen seit April 2012 eine zwanzigjährige Haftstrafe. Seine Frau war für ihre indirekte Beteiligung an diesen Geschäften zu einer zwölfjährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden und hat seitdem bereits mehrmals Anträge auf Entlassung gestellt, die jedoch immer abgewiesen wurde. Stamati hat ein minderjähriges Kind. Sie muss sich nun regelmäßig bei der örtlichen Polizeidienststelle melden und darf das Land nicht verlassen. (GZnk; Foto: eurokinissi)
