Der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann wird in dieser Woche nach Griechenland reisen, um sich mit dem griechischen Premierminister Alexis Tsipras zu treffen. Grund des Besuches ist vor allem die Flüchtlingskrise, aber auch andere Themen wie etwa die künftige Finanzierung Griechenlands sollen zur Sprache kommen. Der Besuch erfolgt in enger Koordination mit der Europäischen Kommission und wurde in einer Telefonkonferenz zwischen Alexis Tsipras, Werner Faymann und der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel vereinbart.
Faymann wolle sich vor Ort einen Eindruck über die jetzige Flüchtlingssituation schaffen. Er wird deshalb zusammen mit dem griechischen Ministerpräsident auf die Insel Lesbos reisen. Dort soll eines der sogenannten „Hotspots“ errichtet werden. Es handelt sich um Erstaufnahmenzentren für ankommende Flüchtlinge, in denen bearbeitet werden soll, wer von ihnen Anspruch auf einen Asylantrag hat. Damit soll verhindert werden, dass Flüchtlinge unkontrolliert nach Mitteleuropa einreisen. Vier weitere solcher Zentren sind auf den Inseln Chios, Kos, Leros und Samos geplant. In einem Interview hat Faymann am Wochenende betont, dass die EU „Griechenland bei der Bekämpfung der Flüchtlingsflut nicht allein lassen“ werde. Österreich wolle Griechenland 100 Spezialisten zur Verfügung stellen, um den Aufbau der Registrierungsstellen zu unterstützen. Diese sollen laut Faymann schon dieses Jahr voll einsatzfähig sein, damit eine Kontrolle an den äußeren Grenzen Europas gewährleistet werden könne. (Griechenland Zeitung/ mp)
Unser Archiv-Foto (© Eurokinissi) zeigt Österreichs Bundeskanzler Werner Faymann (r.) gemeinsam mit Ministerpräsident Alexis Tsipras am 26. Juni in Brüssel am Rande eines EU-Gipfeltreffens.