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Neue Fakten zur Aufklärung möglicher Schwarzgeldkonten im Ausland

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Neue Fakten zur Aufklärung möglicher Schwarzgeldkonten im Ausland

Die Ermittlungen gegen Kontoinhaber, die auf der so genannten „Lagarde-Liste“ vermerkt sind, könnten intensiviert werden. Herve Falciani, ehemaliger Informatiker und Finanzsachverständiger der Bank HSBC, hatte die darin enthaltenen Daten vor einigen Jahren bei seinem Arbeitgeber entwendet und Ermittlern zugängig gemacht.

Eine Kopie hatte die einstige französische Finanzministerin Christine Lagarde – nach der die Liste in Griechenland benannt wurde – der Regierung in Athen zugespielt, wo diese zunächst in den Schubladen zuständiger Minister verschwand. Am Freitag gab Falciani in der griechischen Botschaft in Paris in Anwesenheit von vier Richtern aus Athen weitere detaillierte Aussagen zu Protokoll. Er sprach von „Mitgliedern einer kriminellen Bande, die über Offshore-Gesellschaften agiert“ hätten. Sie hätten „ihren Sitz in Steuerparadiesen“ gehabt. Zudem übergab Falciani den Ermittlern weitere konkrete Daten verdächtiger Bankkonten in Europa und Asien. Gegenüber der griechischen Zeitung „To Vima“ teilte er mit, dass sich hinter den Finanzkreisen auch Politiker verstecken würden.
Falciani brachte den Wunsch zum Ausdruck, dass „die nächste Regierung Tsipras stärker“ sein werde „als die bisherige“. Zudem forderte er: „Die große Korruption muss bekämpft werden und nicht die Kleinen, die ums Überleben kämpfen.“ Kurz nachdem Falciani seine Aussage zu Protokoll gegeben hatte, meldete sich ein griechischer Unternehmer bei der Athener Staatsanwaltschaft und lieferte 500.000 Euro ab. Es soll sich dabei um die Steuern für nicht deklarierte Einkommen handeln, die er auf einem Schweizer Bankkonto deponiert hatte. Durch diesen Schritt entzog sich der Betreffende einer straffrechtlichen Verfolgung. Insgesamt verhält sich die Staatsanwaltschaft momentan zurückhaltend. Sie gab bekannt, dass sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt „keine Namen“ der unter Verdachtsmomenten stehenden Personen veröffentlichen könne. Die Ermittlungen befänden sich noch in einem frühen Stadium, es seien weitere Recherchen nötig.
(Griechenland Zeitung / mp)

Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt den Funktionär der konservativen Nea Dimokratia Stavros Papastavros am 2. September nach seiner Aussage bei der griechischen Finanzpolizei SDOE in Athen. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft gehört auch er zu den Verdächtigen auf der „Lagarde-Liste“. Papastavros war Mitarbeiter von Premierminister Antonis Samaras (ND), der bis Ende Januar das Land regierte.

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