Der frühere Regierungschef Griechenlands Kostas Karamanlis (2004-2009) hat sich am Donnerstag wider Erwarten zur aktuellen Situation des Landes gemeldet. Seit seiner Wahlniederlage im Oktober 2009 hat sich der konservative Politiker, der in all dieser Zeit als Abgeordneter im Parlament saß und immer noch sitzt, in Schweigen gehüllt.
Per Videobotschaft hat er die Wähler dazu aufgerufen, beim Referendum, das am kommenden Sonntag durchgeführt wird, zu den Maßnahmen, die die Geldgeber (Europäische Kommission, Europäische Zentralbank und Internationaler Währungsfonds) vorgeschlagen haben, mit „Ja“ zu stimmen. Ein „Nein“ – wie es die griechische Regierung aus dem Linksbündnis SYRIZA und der rechtspopulistischen ANEL propagiert – wäre „der erste Schritt aus Europa“.
Kostas Karamanlis ist der Neffe des Gründers der konservativen Nea Dimokratia (ND), Konstantinos Karamanlis. Im letzten Jahr seiner Regierungszeit schnellte das Haushaltsdefizit auf über 15 Prozent. Unter einer Vielzahl von traditionellen ND-Wählern ist er nach wie vor sehr beliebt.
In diesen Tagen haben sich auch weitere frühere Regierungschefs vehement für einen Verbleib in der Eurozone und einem „Ja“ bei dem anberaumten Referendum ausgesprochen. Dazu gehören Jorgos Papandreou (2009-2011), Kostas Simitis (1996-2004) und Konstantinos Mitsotakis (1990-1993). (Griechenland Zeitung/eh)