Zwischen Athen und Washington ist es in den letzten Tagen zu Unstimmigkeiten gekommen. Dabei geht es um den zu einer fünffachen lebenslangen Haftstrafe verurteilten Terroristen Savvas Xiros (s. Foto). Dieser hat als Mitglied der berüchtigten Terrorgruppe „17 November“ fünf Menschenleben auf dem Gewissen, darunter auch zwei US-Diplomaten.
In der vorigen Woche hatte Athen eine Gesetzesnovelle verabschiedet, auf deren Basis Haftinsassen, die zu mehr als 80 Prozent körperlich behindert sind, ihre Strafen unter Hausarrest absitzen dürfen. US-Außenminister John Kerry hatte aus diesem Anlass bereits in der vorigen Woche den griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras telefonisch kontaktiert. Am Montag empfing er seinen griechischen Amtskollegen Nikos Kotzias und äußerte die Ansicht, dass Terroristen die ihnen auferlegten Haftstrafen vollständig abbüßen müssten.
Zudem erinnerte die US-Botschaft in Athen daran, dass aus ihren Reihen in den Jahren 1988 und 1991 zwei Menschen durch Terroranschläge ermordet wurden. Die griechische Regierung argumentiert ihrerseits, dass es sich nicht um eine Freilassung handle, sondern um einen überwachten Hausarrest. Vermutungen, dass die betreffende Gesetzesnovelle maßgeschneidert für Xiros verabschiedet worden sei, werden zurückgewiesen. Stattdessen verweist man darauf, dass Griechenland bereits wegen der schlechten Haftbedingungen, denen Xiros unterliegt, verurteilt wurde. In Folge der unbeabsichtigten Explosion eines selbstgefertigten Sprengmechanismus in seinen Händen ist er inzwischen zu 95 Prozent taub und blind. Zahlreiche Sympathisanten aus dem linksextremen Lager hatten in den vergangenen Wochen zahlreiche öffentliche Gebäude besetzt, um damit u. a. der geforderten Freilassung von Xiros Nachdruck zu verleihen.
(Griechenland Zeitung / eh, Foto: © Eurokinissi)