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Frau von Griechenlands Exminister Tsochatzopoulos aus der Haft ausgebrochen Tagesthema

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Frau von Griechenlands Exminister Tsochatzopoulos aus der Haft ausgebrochen

Es klingt wie fast wie ein schlechter Aprilscherz, nur mit ein paar Stunden Verspätung … In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ist Vicky Stamati aus der Athener Psychiatrischen Klinik Dromokaition ausgebrochen. Stamati ist die Ehefrau des ehemaligen Verteidigungsministers Akis Tsochatzopoulos (September 1996 – Oktober 2001).

Letzterer sitzt seit 2013 eine 20-jährige Haftstrafe ab. Er soll für den Kauf von Waffensystemen durch den griechischen Staat Bestechungsgelder in Millionenhöhe abkassiert haben. Ebenfalls verurteilt wurde auch seine Frau Vicky Stamati sowie eine Tsochatzopoulos-Tochter aus erster Ehe. Während letztere – eine Deutsch-Griechin – im vergangenen November nach zweieinhalb Jahren Haft unter Auflagen in die Freiheit entlassen wurde, verweigerten die Richter Stamati am Mittwoch zum fünften Mal eine Haftentlassung. Da sie vermutlich an starken Depressionen leidet, wurde sie in die „Dromokraition“-Klinik eingewiesen. Obwohl sie von zwei Polizisten bewacht wurde, konnte sie dort über den Balkon ihres Zimmers fliehen. Als Grund für ihren Antrag auf Haftentlassung hatte sie vor allem ins Feld geführt, dass ihr achtjähriger Sohn, den sie gemeinsam mit Tsochatzopoulos hat, jetzt ohne seine Eltern aufwachsen müsse. Das Kind wird unter der Obhut der Mutter und des Bruder Stamatis großgezogen. Durch die griechische Presse gingen anrührende Fotos, auf denen Stamati mit einem Plüschbären im Arm auf dem Fußboden sitzt. Seit ihrem Ausbruch aus der Klinik, bei dem sie vermutlich Fluchthelfer hatte, da u. a. ein Vorhängeschloss an der Balkontür geöffnet wurde, fehlt jede Spur von der Haftinsassin.

Die Tosochatzopoulos-Affäre könnte nun sogar auf den früheren Ministerpräsidenten Kostas Simitis (PASOK) übergreifen, der Griechenland von Januar 1996 bis März 2004 regierte. Er und mehrere seiner ehemaligen Minister sollen als Zeugen in der Affäre vernommen werden. Die Richter wollen erfahren, wie die Entscheidungen über die Käufe der deutschen und russischen Waffensysteme im Detail zustande kamen, bei denen Schmiergelder in dreistelliger Millionenhöhe flossen. Der Gerichtstermin wurde auf den 29. April festgelegt.

Elisa Hübel

Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Vicky Stamati und Akis Tsochatzopoulos im Mai 2013 während des Prozesses gegen sie und weitere 17 Verdächtige.

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