Der stellvertretende Bürgerschutzminister Jannis Panoussis möchte das Schengener-Abkommen am liebsten aufkündigen.
Das hat er am Sonntagabend während eines Gesprächs im privaten Fernsehsender SKAI erklärt. Dabei handle es sich allerdings um seine „persönliche Meinung“. Auf diesem Wege könne Griechenland das Problem der Immigration ein für alle Mal lösen. „Sollten die Europäer nicht verstehen, was wir sagen“, werde man „an die 300.000 Immigranten“ mit Reisepapieren ausrüsten, damit diese in andere EU-Staaten weiterreisen könnten.
Panoussis sprach außerdem davon, dass der Zahl der illegal eingereisten Immigranten in Griechenland in den kommenden beiden Jahren auf bis zu 2,5 Millionen ansteigen werde. 4.500 Menschen seien derzeit in sogenannten Auffanglagern untergebracht, die sich in ganz Griechenland befinden. Zuvor hatte Panoussis die Absicht erklärt, dass diese Auffanglager langsam aber geschlossen würden. Vor allem müsse man berücksichtigen, ob es sich um Flüchtlinge, Minderjährige, Greise, Folteropfer oder auch Familien handle. Für die Betroffenen sei man auf der Suche nach Unterbringungsmöglichkeiten der „offenen Gastfreundschaft“. Der Grenzzaun, der an der griechisch-türkischen Grenze am Evros-Fluss errichtet wurde, und durch den illegale Einwanderer in Nordgriechenland aufgehalten werden sollen, werde hingegen bestehen bleiben. Dafür werde man „sichere Übergänge für Flüchtlinge“ eröffnen, so Panoussis in der vorigen Woche.
Die stellvertretende Ministerin für Migration Tassia Christodoulopoulou erklärte ihrerseits, dass Griechenland auf die Solidarität der europäischen Partner angewiesen sei. Sie verlieh ihrer Hoffnung Ausdruck, dass eine Gesetzesnovelle zur Vergabe der griechischen Staatsbürgerschaft an Kinder, die in Griechenland geboren worden sind, das Parlament passieren werde. (Griechenland Zeitung / eh)
Unser Foto (Eurokinissi) entstand Anfang des Jahres und zeigt protestierende Asylbewerber in Athen.