In knapp zwei Wochen finden in Griechenland vorverlegte Parlamentswahlen statt. Die Vorbereitungen der Parteien auf diesen Urnengang laufen auf Hochtouren. Für eine Beteiligung haben sich 21 Parteien, vier Wahlbündnisse und ein Zusammenschluss unabhängiger Kandidaten angemeldet.
Unter den gestandenen Parteien sind die konservative Regierungspartei Nea Dimokratia (ND) von Ministerpräsident Antonis Samaras sowie ihr kleinerer Koalitionspartner, die sozialistische PASOK, und die größte Oppositionspartei des Landes, das Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA). Mit dabei sind auch die kommunistische KKE und die neugegründete Partei des ehemaligen Ministerpräsidenten Jorgos Papandreou „Bewegung der Demokraten und Sozialisten“. Antreten möchte auch die faschistische „Chryssi Avgi“ (CA), „To Potami“ des Journalisten Stavros Theodorakis oder die „Orthodoxe Volkssammlung“ (LAOS) von Jorgos Karatzaferis, ebenfalls ein Journalist, der gleichzeitig als Medienunternehmer fungiert. Die Demokratische Linke (DIMAR), die bis 2013 die Regierung von Antonis Samaras unterstützte und die inzwischen zu einer Splitterpartei mutierte, wird gemeinsam mit den „Grünen“ kandidieren. Die Partei „Unabhängige Griechen“ (ANEL) von Panos Kammenos hat beim Höchstgericht, dem Areopag, ihren ursprünglichen Antrag zurückgezogen, als eigenständige Partei bei den Wahlen anzutreten. Vielmehr möchte sie sich nun als Parteienbündnis dem Votum der Bürger stellen.
So genannte Paradiesvögel bleiben aber auch bei diesem Urnengang nicht aus: So etwa die Partei mit dem längsten Namen: „Unabhängige erneuernde Linke, erneuernde Rechte, erneuernde PASOK, erneuernde ND, Nein zum Krieg, Partei der Aktion ich verschenke Grundstücke, ich verschenke Schulden, ich rette Leben und Panagrarische Arbeiterbewegung Griechenlands (PAEKE)“. Auch die Partei „Radikale orthodoxe Front der Solidarität (ROMA)“ will sich dem Urteil der Wähler stellen. Zu den weiteren Zwergen-Kandidaten zählen etwa die „Partei der Liberalen“, die „Organisation der internationalistischen Kommunisten Griechenlands, Bewegung des Nationalen Widerstandes (KEAN)“, „Trotzkisten – Revolutionäre Arbeiterbewegung (EEK)“, „Nationale Hoffnung“, die „Zentrumsunion“, die „Griechische Weiße Bewegung der Heutigen Ideologie (ELSKI)“ oder die „Griechische Demokratische Volksbefreiung (ELLADA)“, die „Organisation der Internationalen Kommunisten Griechenlands (OKDE)“ und der „Punkt“.
Die letztendliche Entscheidung darüber, welche Parteien sich am Urnengang beteiligen dürfen, wird in den kommenden Tagen noch der Areopag treffen. (Griechenland Zeitung / eh. Foto: Eurokinissi. Unsere Aufnahme zeigt den bekannten Schriftsteller Wassilis Wassilikos, der für die Grünen und DIMAR kandidiert.)
