Im griechischen Parlament ist am Mittwochabend die erste Runde der Wahl eines neuen Staatspräsidenten erfolglos zu Ende gegangen. Die Zeichen stehen weiterhin auf Sturm, am Horizont zeichnet sich die Gefahr vorverlegter Parlamentswahlen ab. Das angeschlagene Land würde damit in weitere Turbulenzen gestürzt.
Einziger Kandidat am Mittwoch war der frühere EU-Umweltkommissar Stavros Dimas.
Für seine Nominierung wären 200 der insgesamt 300 Mandate erforderlich gewesen; erhalten hat er lediglich 160, was hinter den Erwartungen der Koalitionsregierung aus Konservativen (ND) und Sozialisten (Pasok) zurück blieb. Beiden Parteien zusammen verfügen über 155 Sitze in der Volksvertretung, hatten aber mit mehr Stimmen unabhängiger Volksvertreter gerechnet, als sie letztendlich verbuchen konnten.
Nächster Termin: 23. Dezember
Die zweite Runde dieser kritischen Präsidentschaftswahl ist für den 23. Dezember angesetzt. Wenn auch dann keine Zweidrittelmehrheit gefunden werden kann, besteht am 29. Dezember eine letzte Chance, einen vorverlegten Urnengang zu vermeiden. Dann wären nur mehr 180 Mandate für die Wahl eines Kandidaten nötig. Die Möglichkeit, dass Ministerpräsident Samaras (ND) für diesen Tag eine letzte Trumpfkarte aus dem Ärmel ziehen wird und eine Persönlichkeit nominiert, die auch große Achtung bei linken Parlamentariern genießt, vielleicht sogar eine Frau, das wird aus den Reihen der Regierung bisher dementiert. Doch vielleicht könnte ein solcher Schritt den Durchbruch bringen. (Griechenland Zeitung / eh; Foto: Eurokinissi)