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Frühpensionierungen in Griechenland noch immer auf der Tagesordnung

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Frühpensionierungen in Griechenland noch immer auf der Tagesordnung

Drei von vier (75,88 %) der bei der öffentlichen Sozialversicherungskasse IKA Versicherten sowie der Staatsangestellten gehen vorzeitig in Rente. Das erklärte Arbeitsminister Jannis Vroutsis am Montag im Parlament.

Bei einigen privilegierten Kassen sind es gar 91,6 %, die vor dem Erreichen der offiziellen Altersgrenze pensioniert werden. Im Staatsdienst gehen derzeit a) 7,91 % der 26- bis 50-Jährigen in Pension; b) 23,64 % im Alter von 51 bis 55 Jahren und c) 43,57 % der 56 bis 61-Jährigen. Ähnlich bei IKA: hier lauten die entsprechenden Zahlen: a) 4,44 %; b) 12,83 % und c) 58 %. Offiziell liegt in Griechenland das Renteneintrittsalter bei 67 Jahren; wer 40 Jahre versichert ist, kann bereits mit 62 Rente erhalten. Das Phänomen, dass viele Arbeitnehmer etwa mitsscheiden, sei nach wie vor erschreckend hoch, so die zu Grunde liegende Studie. Derzeit seien es mindestens 150.000 Beamte, die auf der Basis diverser Sonderregelungen von ihrem Anrecht auf Pensionierung sofort Gebrauch machen könnten, obwohl sie das offizielle Rentenalter noch nicht erreicht haben. Zu den Privilegierten zählen etwa Frauen im Staatsdienst, die bis 2010 25 Berufsjahre hinter sich hatten und die das 60. Lebensjahr erreicht haben. Diese Personen haben einen Anspruch auf Vollrente. Wenn die Betreffenden mit 55 aus dem Dienst scheiden wollen, können sie eine verminderte Rente erhalten. Außerdem können Versicherte, die vor dem Jahr 1983 im Staatsdienst, bei Kassen der staatlichen Betriebe (DEKO) oder bei Banken versichert waren, nach 35 Jahren Dienstzeit generell und ohne Beschränkungen in Rente gehen. Vergünstigungen – wenn auch bescheidenere – haben in vielen Fällen auch Arbeitnehmer, die vor 1993 ins Berufsleben eingetreten sind. Unser Foto zeigt Rentner, die im Oktober 2014 in Athen protestierten.

(Griechenland Zeitung / jh, Foto: Eurokinissi)

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