Gleichgeschlechtige Beziehungen sollen in Griechenland schon bald anerkannt werden. Eine entsprechende Gesetzesnovelle bereitet das Justizministerium vor. Wie die Sonntagszeitung „To Vima“ berichtet, seien allerdings Hochzeiten homosexueller Paare nach wie vor nicht vorgesehen, sondern lediglich ein Partnerschaftsvertrag. Beinhaltet sei dies in einer Gesetzesnovelle, die derzeit im Rahmen des Familienrechtes ausgearbeitet werde.
Das Familienrecht wurde „To Vima“ zufolge zum letzten Mal vor 31 Jahren, also 1983, grundsätzlich verändert. Nun soll es Änderungen auch bei den Adoptionen von Kindern sowie dem Sorgerecht für die Kinder im Falle einer Scheidung geben. Ziel ist es, beide Eltern in die Erziehung ihrer Kinder einzubeziehen. In allen griechischen Präfekturen soll zudem ein Familiengericht entstehen, das sich nur mit Fragen des Familienrechtes beschäftigen wird.
Griechenland sitzt bereits zum zweiten Mal „auf der Anklagebank“ des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte wegen der fehlenden Gesetzgebung für homosexuelle Paare. Obwohl die Möglichkeit einer standesamtlichen Hochzeit für solche Paare auch im neuen Gesetzentwurf nicht vorgesehen ist, rechnet man dennoch mit starkem Protest der orthodoxen Kirche. Diese hat sich in der Vergangenheit öfters einer formalen Anerkennung homosexueller Beziehungen verweigert.
(Text: Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)
