Login RSS

Kriminalität und Universitäts-Asyl beherrschen den politischen Dialog in Griechenland

  • geschrieben von 
Griechenland / Athen. In einem Kommentar zu den jüngsten Ausschreitungen im Athener Nobel-Viertel Kolonaki stellte Regierungssprecher Evangelos Antonaros am Montag gegenüber der Presse fest, dass die Polizei damit beschäftigt sei, „angesichts der offensichtlich neuen Strategie einer kleinen Gruppen von Straftätern ihre Vorgehensweise neu zu organisieren“. Am Freitag letzter Woche hatten 50 Rowdys aus dem autonomen Lager im vornehmen Athener Stadtviertel Kolonaki innerhalb weniger Minuten die Fenster von Geschäften, Banken und Autos mit Eisenstangen und Vorschlaghämmern zertrümmert. Antonaros stellte außerdem fest, dass „die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung“ derartige „gewaltbereite Minderheiten verurteilt und isoliert“. Unter Hinweis auf das kontrovers diskutierte Universitäts-Asyl, nach dem die Polizei das Universitätsgelände nicht betreten darf, teilte der Sprecher mit, dass das Parlament bereits eine von der Regierung vorbereitete Verordnung gebilligt habe, die die genauen Umstände definiere, unter denen staatliche Autoritäten bei Gesetzesverstößen einschreiten dürften.
en. Zur aktuellen Zusammenarbeit mit der britischen Polizeibehörde Scotland Yard – eine Gruppe von Spezialisten aus London war bereits am gestrigen Montag in Athen eingetroffen – erklärte Antonaros, dass die griechische Polizei (ELAS) stets mit ausländischen Strafverfolgungsbehörden kooperiert habe, um damit „ihre Effizienz zu erhöhen“.
Der Sprecher der größten Oppositionspartei PASOK, Jorgos Papakonstantinou, reagierte mit den Worten, dass es die Regierung versäumt habe, die Behörden der Strafverfolgung bei ihrer Aufgabe, die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten, zu unterstützen. Stattdessen habe sich die Regierung offenbar dazu entschlossen, diese Behörde „zu zerschlagen“. „Die Ereignisse der letzten Tage haben dem griechischen Bürger gezeigt, dass der Staat weder das selbstverständliche Recht auf Leben und Besitz schützen könne, noch hat der Bürger die Sicherheit, dass er sich auf den Straßen seiner Stadt ohne Furcht vor Ausschreitungen frei bewegen kann“. (Griechenland Zeitung / af)
Nach oben

 Warenkorb