Login RSS

Klosterskandal gerät zur Justizaffäre Tagesthema

  • geschrieben von 
Griechenland / Athen. Die Affäre um die umstrittenen Immobilientransaktionen des Athos-Klosters Vatopedi weitet sich zunehmend zu einem Justizskandal aus. Zwei Parteien, die sozialistische PASOK und die rechtspopulistische LAOS, haben Anzeige gegen Griechenlands Generalstaatsanwalt, Jorgos Sanidas, erstattet. Sie werfen ihm Amtmissbrauch und Pflichtverletzung vor. Sanidas, Oberstaatsanwalt am Areopag, Griechenlands höchstem Zivilgericht, habe die zuständigen Staatsanwälte überstimmt und sich geweigert, die Affäre an das Parlament weiterzuleiten.
en. Damit habe er eine Untersuchung der möglichen Verantwortung amtierender Minister durch die Abgeordneten verhindern wollen. Die Opposition wirft Regierungssprecher Theodoros Roussopoulos sowie Außenstaatsekretär Petros Doukas vor, dem Kloster Vatopedi zur Aneignung staatlicher Grundstücke verholfen zu haben.
Die ermittelnden Staatsanwälte Ilias Koliousis und Eleni Sotiropoulou traten in den vergangenen Tagen von ihren Ämtern zurück. In ihrem Rücktrittsschreiben beschwerten sie sich über Einflussnahme auf ihre Untersuchungen, ohne indessen die Verantwortlichen zu benennen.
Premierminister Kostas Karamanlis versprach gestern auf einer Pressekonferenz in Brüssel die volle Aufklärung der Affäre. Das Parlament stimmt in der nächsten Woche über einen Regierungsvorschlag zur Einrichtung eines Untersuchungsausschusses ab. PASOK und LAOS verlangen dagegen einen Vernehmungsausschuss. Dieser stellt eine schärfere Form des Untersuchungsausschusses dar und kann die Einberufung eines Sondergerichts gegen einzelne Regierungsmitglieder verfügen. (Griechenland Zeitung / hp)
Nach oben

 Warenkorb