Griechenland / Athen. Im Gleichschritt mit allen anderen Ländern in
der Eurozone kündigte die griechische Regierung Maßnahmen zur
Stützung der Banken an, um das Finanzsystem des Landes vor einem
möglichen Zusammenbruch zu bewahren. Den Kreditinstituten sollen,
im Notfall, staatliches Geldmittel und Kapital zugeführt werden, um
ihre Liquidität und Solvenz zu sichern. „Wir haben bereits einen
fertigen Gesamtplan zur Stärkung der Liquidität und des Kapitals
und einen Bürgschaftsplan für das Bankensystem", sagte
Premierminister Kostas Karamanlis in Paris (siehe Foto) nach einer
Krisensitzung der Regierungschefs aller Länder der Eurozone. Die
griechischen Banken sitzen zwar auf keinen nennenswerten Verlusten
im Zusammenhang mit „toxischen" US-Finanzinstrumenten und weisen
ein fettes Kapitalpolster und hohe Einlagen auf.
en auf. Die
Unsicherheit vieler Anleger um die Sicherheit ihrer Ersparnisse hat
jedoch zu einem Mini-Amoklauf auf kleinere Banken geführt. Dem
Zentralbankchef Jorgos Provopoulos zufolge wurde diese Unsicherheit
gezielt von Managern bestimmter Großbanken geschürt. Angeblich
geschah das im Versuch aus der Krise Kapital zu schlagen und der
Konkurrenz Kunden abzujagen. Provopoulos warf diesen Managern
„Naivität und Bauernschlauheit" vor und drohte ihnen mit dem
Staatsanwalt, wenn sie von Zeugen namentlich aufgedeckt werden
sollten. Die bereits vergangene Woche getroffene Maßnahme der
Regierung, alle Einlagen zu garantieren, habe die Sparerflucht zu
größeren Banken hin, wie zum Beispiel zur National Bank,
eingedämmt, sagte Provopoulos. (Text: Griechenland Zeitung / hp;
Foto: ek)