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Griechenland: Viele Staatsdiener müssen um ihren Job bangen

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Griechenland: Viele Staatsdiener müssen um ihren Job bangen
Die griechische Regierung will bis zum September eine Liste mit 12.500 Beamten zusammenstellen, die im kommenden Monat entlassen oder versetzt werden können. Gewerkschaften kündigen bereits jetzt einen heißen Protest-Herbst an.  Das Ministerium für Verwaltungsreform in Athen ist derzeit auf der Suche nach Beamten, die mit gefälschten Lebensläufen und Diplomen eingestellt worden sind. Wie die Zeitung „Ta Nea" in ihrer Freitagsausgabe berichtet, dürften davon wohl etwa 10 % der Gemeindepolizisten betroffen sein.
ndepolizisten betroffen sein. Die Rede ist weiterhin von 2.000 Lehrern die in den letzten Jahren keine einzige Stunde gearbeitet haben sollen. Allem Anschein nach sollen zudem 6.000 Lehrer an andere Schulen, die zum Teil in weit abgelegenen Landesteilen liegen, versetzt werden. Am meisten betroffen davon sein werden Sport-, Kunst-, Theater-, Informatik-, und Fremdsprachenlehrer. Diese Berufsgruppe droht nun mit Streiks und Protestaktionen ab dem ersten Schultag, der im September beginnt.

Wer bleibt verschont?
Die griechische Regierung muss bis September eine Liste mit 12.500 Beamten fertiggestellt haben, die auf andere Stellen versetzt – oder entlassen werden. Um die Schnittstelle nicht zu deutlich zu Tage treten zu lassen, werden die Betroffenen vorerst in eine „Arbeitsreserve" geschickt. Das heißt, dass sie für acht Monate weiterhin einen Großteil ihres bisherigen Gehaltes erhalten. In diesem Zeitraum müssen sie jedoch Ausschau nach einer anderen Stelle im Staatsdienst halten. Finden sich nach Ablauf der acht Monate keine neue Arbeit im öffentlichen Bereich, werden sie entlassen.
Ganz oben auf der Liste der zu Entlassenen Beamten stehen Eidbrüchige Staatsdiener. Bereits im Juli haben auf diese Weise 100 Beamte ihre Arbeit verloren.
Am wenigsten müssen Beamte um ihre Arbeitsstelle bangen, die auf der Basis von Prüfungen des Obersten Rates für Personalauswahl des Öffentlichen Dienstes (ASEP) eingestellt worden sind oder die Schule der öffentlichen- bzw. der Kommunalverwaltung absolviert haben. Auch Beamte mit Universitäts- oder Masterabschlüssen, mit guten Sprachkenntnissen, mit Vorerfahrungen in verantwortungsvollen Positionen oder diejenigen, die einen Doktortitel erworben haben, haben bessere Chancen im Staatsdienst zu bleiben.

„Heißer Herbst"
Aus der Sicht der zu erwartenden Proteste betrachtet, ist mit einem „heißen Herbst" zu rechnen. Bereits am Freitag haben Angestellte in Finanzämter vor dem Finanzministerium gegen die Arbeitsreserve und die geplanten Versetzungen demonstriert. Die Proteste sollen sich nun in Zusammenarbeit mit der Dachgewerkschaft Öffentlicher Dienst ADEDY und den Verbänden der Ministerien demnächst verschärfen. Bis 15.00 Uhr führen außerdem heute Krankenhausärzte in Attika (siehe Foto) eine vierstündige Arbeitsniederlegung und eine Kundgebung durch. Durch Versetzungen und Entlassungen von Fachpersonal sowie durch die Schließung bzw. Verschmelzung von zahlreichen Krankenhäusern fürchten sie ein drastische Verschlechterung des öffentlichen Gesundheitswesens. Die Lehrer drohen zu Beginn des neuen Schuljahres bereits mit Dauerstreiks.
(Text: Elisa Hübel, Foto: Eurokinissi)


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