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Ein Todesopfer während Demonstrationen vor dem Parlament

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Zu schweren Ausschreitungen ist es am Donnerstag in Athen während einer Demonstration vor dem Parlament gekommen. Dabei verlor ein 53-Jähriger Bauarbeiter sein Leben. Er war Mitglied der der kommunistischen Partei nahe stehenden Gewerkschaft PAME. Die genaue Todesursache des Gewerkschafters, der in ein Krankenhaus eingeliefert worden war, ist noch ungeklärt. Bisherigen Informationen zufolge soll er an einem Herzinfarkt gestorben sein, während er bei der Demonstration massive Atemprobleme bekam.
am. Diese, so meinen Zeugen, sollen durch den massiven Einsatz von Tränengas ausgelöst worden sein. Die Staatsanwaltschaft hat bereits eine Untersuchung der Todesursache angeordnet.
Dutzende weitere Personen mussten ebenfalls in Krankenhäuser eingeliefert werden. 12 Personen wurden am Donnerstag verhaftet und werden heute der Staatsanwaltschaft vorgeführt. Ihnen wird Körperverletzung und versuchte Körperverletzung mit Steinen, mit Molotowcocktails und mit anderen Gegenständen vorgeworfen. Zusätzlich waren 79 weitere Personen vorübergehend festgenommen worden. 43 von ihnen hatten in der U-Bahn Station Akropolis angesichts des Eindringens von Polizisten Atemschutzmasken, Handschuhe und andere Objekte auf die Schienen und den Boden geworfen. 
Zudem attackierte am Donnerstag gegen 15.00 Uhr eine Gruppe Autonomer mit brutaler Gewalt vor allem Gewerkschaftsmitglieder der PAME. Es kam zu regelrechten Straßenschlachten.

Zwei aufeinanderfolgende Generalstreiks

Eingebettet waren diese Ereignisse in einen 48-stündigen Generalstreik, der am Mittwoch und Donnerstag durchgeführt wurde. Dieser wurde begleitet von friedlichen Demonstrationen der Gewerkschafter im öffentlichen und privaten Sektor, die alle vor dem Parlament endeten. Während der Ereignisse an diesen beiden Tagen mussten 82 verletzte Zivilisten und Polizisten in Krankenhäuser eingeliefert werden. Das Zentrum Athens lag teilweise in den Händen von etwa 200 bis 300 Chaoten, die u. a. Müll, Mülltonnen, Sitzbänke und Schirme von Cafés, die Fassade einer Bankfiliale, den Eingang eines Hochhauses, ein Ticketverkaufsstelle der Busgesellschaft ETHEL in Brand gesetzt hatten.

Trauer über den Tod eines Demonstranten

Der Tod des 53-jährigen Bauarbeiters Dimitris Kotzaridis war der traurige Höhepunkt dieser gewaltsamen Auseinandersetzungen. Ihre tiefe Trauer über diesen tragischen Zwischenfall brachten alle führenden Politiker zum Ausdruck.
Der Minister für Bürgerschutz, Christos Papoutsis, sprach von einem „PAME-Gewerkschafter – einen arbeitenden Kämpfer – der zum Syntagma-Platz gekommen ist um ein besseres Morgen in Anspruch zu nehmen“. Er rief alle Seiten zur Zurückhaltung und dafür auf, Verantwortung zu zeigen.
Der Vorsitzende der konservativen Oppositionspartei Nea Dimokratia, Antonis Samaras, sprach von „blinder Gewalt seitens der Vermummten, in der Zeit in der die Regierung die Kontrolle über die Situation verloren hat“.

Situation normalisiert sich nur langsam

Nach dem Ende des zweitägigen Generalstreiks zieht nun langsam wieder Ruhe in den Alltag der Athener ein. Am heutigen Morgen hatten Reinigungskräfte zentrale Verkehrsadern des Zentrums von dem seit drei Wochen angesammelten Hausmüll befreit. Ursache dafür war ein seit Anfang Oktober durchgeführter Ausstand der Angestellten des Reinigungspersonals der Kommunen. Als Resultat türmten sich meterhohe Müllberge in den meisten größeren städtischen Zentren des Landes.
Um dem ein Ende zu setzen, hatte etwa die Stadt Athen auf die – nicht ganz unumstrittene – Maßnahme der Dienstverpflichtung zurückgegriffen. Um dagegen zu protestieren hat die Gewerkschaft der Kommunalangestellten POE-OTA heute erneut zu einem 24-stündigen Streik aufgerufen. Zudem trafen sich die Gewerkschafter um 11.00 Uhr zur einer Protestkundgebung am Athener Klafthmonos-Platz. Anwesend waren u.a. Mitglieder der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (ADEDY) und der Privatwirtschaft (GSEE). Dabei wurde auch zur Besetzung öffentlicher Einrichtungen aufgerufen. Um 11.00 Uhr hatten auch Schüler von den Musikschulen in Attika vor dem Bildungsministerium eine Demonstration abgehalten. Um 9.00 Uhr hatten sich Krankenschwestern am Klafthmonos-Platz zu Protesten getroffen.
Zudem haben heute Morgen die Seemänner eine weitere 48-stündige Arbeitsniederlegung begonnen. Diese soll bis in den ersten Morgenstunden des Sonntags anhalten. Davon ist auch der Fährverkehr betroffen. (Griechenland Zeitung / eh)


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