Tausende Tonnen Müll türmen sich
Schwere Probleme ergeben sich auch wegen eines Streiks der Kommunalangestellten (OTA). Auf den Straßen im gesamten Land haben sich bis heute (13.10.) etwa 100.000 Tonnen Müll angehäuft; in Thessaloniki ist die Lage ebenfalls prekär. Hintergrund ist die Besetzung zentraler Mülldeponien und der Depots für die Müllfahrzeuge. Die OTA-Angestellten protestieren damit gegen die harten Sparmaßnahmen der Regierung. Entsorgt werden lediglich Krankenhausabfälle und Müll, der sich in Schulen ansammelt. Besonders kritisiert wurde von der Öffentlichkeit, dass sämtliche Angestellte der Stadtreinigung, obwohl sie nicht arbeiten, weiterhin bezahlt werden. Eine Entspannung der Lage zeichnet sich zurzeit noch nicht ab. In Athen scheiterten Gespräche zwischen Streikenden und Bürgermeister Jorgos Kaminis.
Countdown für neuen Generalstreik
Am kommenden Montag, dem 17. Oktober, wollen auch die Seemänner
für 48 Stunden ihre Arbeit niederlegen, was den Schiffsverkehr in
dieser Zeit zum Erliegen bringen wird. Wegen eines neuen
Gesetzentwurfes zur Liberalisierung des
Taxigewerbes streiken die Taxi-Besitzer am heutigen
Freitag für 24 Stunden. Am Wochenende könnte es auch wieder zu
Problemen im Flugbetrieb kommen. Die Fluglotsen drohten
erneut mit Aktionen.
Die Archäologischen Stätten und staatlichen Museen blieben am
Mittwoch und Donnerstag wegen eines Streiks der Angestellten des
Kulturministeriums geschlossen (Das Foto zeigt eine Touristin an
der Umzäunung der archäologischen Stätte von Mykene; Foto:
Eurokinissi).
Einen 24-stündigen Streik führten am Donnerstag auch die
Gefängniswerter durch. Am heutigen Freitag und am 19. Oktober
sind die Rechtsanwälte an der Reihe. Ab Montag wollen die
Angestellten des Finanzministeriums für zehn Tage die Arbeit
verweigern.
Am Donnerstag traten auch alle Angestellten des staatlichen
Senders ERT, von Kommunalsendern sowie der Agentur APE-MPE in den
Streik. Dieser wird am heutigen Freitag fortgesetzt.
Der Gewerkschaftsbund für die Angestellten in der Privatwirtschaft
(GSEE) hat unterdessen den ursprünglich auf 24-stündigen geplanten
Generalstreik in einen 48-stündigen umgewandelt. Dieser findet -
gemeinsam mit dem Streik der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst
(ADEDY) - am 19. und 20. Oktober statt. (GZeh/as)