Login RSS

Generalstreik in Griechenland – Papandreou verhandelt in Berlin

  • geschrieben von 
Generalstreik in Griechenland – Papandreou verhandelt in Berlin
Griechenland / Athen. Zu einem 24-stündigen Generalstreik – der zehnte innerhalb von 13 Monaten – haben die Gewerkschaft öffentlicher Dienst (ADEDY) und die Gewerkschaft der Privatwirtschaft (GSEE) für den heutigen Mittwoch aufgerufen. Daran beteiligen sich u. a. die Kommunalangestellten, das Krankenhauspersonal, die Lehrer sowie die Journalisten.
en. Aus diesem Grund gibt es bis morgen früh 6 Uhr keine Nachrichten; außerdem werden am Donnerstag keine Tageszeitungen erscheinen. Zwischen 12 und 16 Uhr legen heute die Fluglotsen ihre Arbeit nieder. Dem griechischen Fernsehen zufolge müssen deswegen 100 Flüge gestrichen werden, etwa 50 starten zu anderen Zeiten. Darüber hinaus kommt der Schiffsverkehr zum Erliegen. Bei den öffentlichen Nahverkehrsmitteln in Athen werden ganztägig die Busse, die Oberleitungsbusse sowie die Vorstadtbahn (Proastiakos) bestreikt. Dasselbe gilt für die griechische Bahn OSE. Arbeitsniederlegungen führen die Angestellten der Straßenbahn (Arbeitsbeginn bis 6 Uhr sowie nach 24 Uhr) sowie der Elektrobahn ISAP (Arbeitsbeginn bis 9 Uhr sowie ab 17 Uhr bis) durch. Normalbetrieb hat indessen die Athener U-Bahn (Metro).
Landesweit protestieren auch die Besitzer kleinerer und mittlerer Geschäfte, die heute in Athen stundenweise, in anderen Städten ganztätig ihre Läden geschlossen halten. Die Kundgebung der beiden großen Gewerkschaften ADEDY und GSEE ist für 11  Uhr am Athener Pedion tou Areos Platz angesetzt. Zur gleichen Zeit wird sich die der Kommunistischen Partei nahe stehende Gewerkschaft PAME am Omonoia-Platz zu einer Protestkundgebung treffen. Zu Kundgebungen kommt es auch in anderen Städten des Landes. Hintergrund für den Generalstreik ist die Sparpolitik der Regierung von Jorgos Papandreou, der vor allem für die Staatsangestellten Gehaltseinbußen mit sich brachte.

Papandreou drängt auf Lockerung der Zinslast

Papandreou führte unterdessen gestern Gespräche mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin. Dabei ging es in erster Linie um eine Verlängerung der Rückzahlungsfrist – derzeit drei Jahre – für einen Kredit in Höhe von 110 Mrd. Euro, den Griechenland von der EU-Kommission, dem Internationalen Währungsfonds sowie der Europäischen Zentralbank erhalten hat. Athen drängt auch auf eine Herabsetzung des Zinssatzes von derzeit knapp 5 %. Merkel wies dieses Ansinnen nicht zurück und verwies etwa darauf, dass ein ähnlicher Kredit für Irland eine Laufzeit von sieben Jahren habe. Zum Sparkurs der griechischen Regierung merkte die Kanzlerin an, dass Griechenland begonnen habe, sein Haus in Ordnung zu bringen. (Griechenland Zeitung / as, eh, Foto: Eurokinissi)

Nach oben

 Warenkorb