Hungerstreik auch in Thessaloniki
Ein weiterer Immigrant, der in Thessaloniki in den Hungerstreik
getreten war, musste am Mittwochabend stationär in ein Krankenhaus
eingeliefert werden, nachdem er ohnmächtig geworden war. Zeitgleich
mit dem Hungerstreik in Athen sind auch in Thessaloniki 50 weitere
Immigranten ohne gültige Papiere in den Hunger-Protest
getreten.
Sie fordern die Legalisierung aller illegalen Immigranten, die in
Griechenland leben. Die Regierung blockt diese Forderung mit dem
Argument ab, dass deren Zahl zu hoch sei, um einen solchen Schritt
zu wagen. Die Staatssekretärin im Arbeitsministerium, Anna
Diamantopoulou, stellte fest, dass sich nach Angaben der Polizei
etwa 500.000 Immigranten innerhalb der Landesgrenze aufhalten.
Ein Großteil von ihnen, hauptsächlich Männer, lebt seit vielen
Jahren in Griechenland und sprechen zum Teil auch die Landesprache.
Nachdem einige von ihnen im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise
arbeitslos geworden sind, sehen sie sich von einer Zwangsausweisung
bedroht.
Die Zahl der in Griechenland lebenden Immigranten ohne gültige
Aufenthaltsgenehmigungen wird einigen Schätzungen zufolge auch auf
eine Million beziffert. Ein Großteil von ihnen hat sich als Ziel
gesetzt, bei passender Gelegenheit weiter in andere mittel- und
westeuropäische Länder zu reisen. (GZeh; Foto: Eurokinissi)