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Generalstreik lähmt öffentliches Leben in Griechenland Tagesthema

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Generalstreik lähmt öffentliches Leben in Griechenland
Griechenland. Am gestrigen Mittwoch fand in ganz Griechenland ein 24-stündiger Generalstreik statt. Parallel dazu wurden in verschiedenen Städten (unser Bild entstand in der Hafenstadt Patras) zahlreiche Kundgebungen durchgeführt. Angaben der Gewerkschaften zufolge war es eine der größten Demonstrationen der letzten zehn Jahre.Durch den 24-stündigen Generalstreik waren weite Teile des öffentlichen Lebens gelähmt.
elähmt. Es verkehrten weder Flugzeuge, noch Eisenbahnen noch Schiffe. Banken, Arztpraxen, Apotheken, Schulen und andere öffentliche Einrichtungen waren geschlossen. Weil auch die Athener Nahverkehrsmittel bestreikt wurden, kam es in der griechischen Hauptstadt zu einem Verkehrschaos.

Gewaltsame Zwischenfälle – zahlreiche Festnahmen

Im Umfeld der friedlichen Proteste kam es in Athen zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen mehren hundert Vermummten und der Polizei. Die Radalierer setzten zahlreiche Fahrzeuge – darunter auch zwei Polizeimotorräder – in Brand. Das Gebäude des Finanzministeriums wurde mit Molotow-Cocktails attackiert.
23 Polizisten sowie der ehemalige Verkehrsminister und jetziger Parlamentarier der Nea Dimokratia, Kostis Chatzidakis, wurden bei den Ausschreitungen verletzt. Letztere musste mit blutigem Gesicht in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Zu Ausschreitungen kam es auch in Thessaloniki, der zweitgrößten Stadt des Landes. Zahlreiche Personen wurden festgenommen.
Wegen der tätlichen Angriffe auf Chatzidakis hat die Staatsanwaltschaft Athen eine Untersuchung in die Wege geleitet. Die Medien wurden aufgefordert, entsprechendes Videomaterial zur Verfügung zu stellen, damit die Täter leichter identifiziert werden können.
Nach Angaben des Gewerkschaftsdachverbandes GSEE lag die Beteiligung an dem Streik in Raffinerien, Werften und Stahlunternehmen bei 100 Prozent. Die Bank- und Postangestellten, sowie die Angestellten des Telekommunikationsversorgers OTE und der Wasserwerke beteiligten sich diesen Angaben zufolge zu etwa 90 Prozent. Schulen und öffentliche Einrichtungen blieben geschlossen, nahezu alle nationalen und internationalen Flüge mussten storniert werden.

Einschneidende Reformen

Anlass für die Gewerkschaftsproteste sind weitere einschneidende Reformen, die am Dienstagabend im Parlament verabschiedet wurden. Dadurch soll das Haushaltsdefizit weiter gesenkt werden. Für das Gesetz stimmten in erster Lesung von insgesamt 300 Abgeordneten 156 der Regierungspartei PASOK. 130 Oppositionspolitiker stimmten mit „Nein“. Der PASOK-Parlamentarier Evangelos Papachristos, der ebenfalls dagegen votierte, wurde umgehend aus der Fraktion ausgeschlossen.
Vorgesehen sind in den neuen Gesetzen nicht nur Erhöhungen der Mehrwertsteuer, sondern vor allem spürbare Gehaltskürzungen in Betrieben der öffentlichen Hand. Bereits im Frühjahr hatte die sozialistische Regierung unter Jorgos Papandreou Beamten und Rentnern die 13. und 14. Monatsbezüge drastisch beschnitten. (Text: GZeh / Foto: Eurokinissi)

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