Als Urheber von drei Explosionen in der Nacht vom Dienstag zum
Mittwoch im Hinterhof einer Polizeistation im Athener Vorort
Kallithea vermuten Antiterrorspezialisten die griechische Gruppe
"Revolutionärer Kampf". Ein Bekennerschreiben liegt bisher noch
nicht vor. Der Minister für öffentliche Ordnung, Jorgos
Voulgarakis, der sich derzeit zu einem offiziellen Besuch in den
USA aufhält, erklärte, dass die Anschläge in keinerlei Zusammenhang
zu den Olympischen Spielen stünden. Verübt worden sei das Attentat
von "extremistischen Elementen im Inland". Diese "verfügen nicht
über ausreichende Möglichkeiten" und könnten die sichere
Durchführung der Spiele "in keiner Weise gefährden".
Der
"Revolutionäre Kampf" hatte erstmals am 5. September 2003 mit je
zwei Anschlägen vor einem Athener Gericht und dann 2004 auf eine
Bank auf sich aufmerksam gemacht. Sprengstoffexperten der Polizei
haben durch Analyse der Reste der drei am Dienstag gezündeten
Bomben herausgefunden, dass als Sprengstoff herkömmliches Dynamit
verwendet wurde. Die Zünder bestanden jeweils aus einem Wecker und
einer 9-Volt-Batterie. Durch die Detonationen gingen vor allem
Fensterscheiben in der Polizeiwache und in der Nachbarschaft zu
Bruch. Außerdem wurden mehrere Fahrzeuge beschädigt. Der Hinterhof
der Polizeistation war weder durch Bewegungsmelder noch anderweitig
gesichert. Nach Ansicht der Polizei hätten die Extremisten das Ziel
verfolgt, bei dem Attentat Personen zu töten. Als Hinweis für diese
Vermutung gilt die Tatsache, dass die drei Bomben innerhalb einer
halben Stunde nacheinander gezündet wurden.