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Am Donnerstag gab ein Wissenschaftlerteam in Piräus die annähernd komplette Entzifferung der Inschriften des „Mechanismus von Antikythera“ bekannt. Der 2.000 Jahre alte Zahnradapparat, der 1900 in einem antiken Schiffswrack nahe der südgriechischen Insel Antikythera entdeckt wurde, gilt als ältestes Beispiel eines analogen Computers.„Unsere heutigen Computer und Handys haben ihre Wurzeln in diesem Mechanismus“, sagte denn auch der Physiker Xenophon Moussas von der Universität Athen am Donnerstag bei der Präsentation der jüngsten Forschungsergebnisse. „Das wichtigste ist, dass wir die Gesetze der Physik bereits in diesem Mechanismus angewendet finden“, so Moussas. Die Inschriften, der Aufbau des Apparats und die Zahlen wiesen auf einen Pythagoreer als Konstrukteur hin. Sie liefern wichtige Hinweise auf den astronomischen Kenntnisstand im 1. Jahrhundert. Moussas‘ Kollege, der Physiker und Wissenschaftshistoriker Jannis Bistakis, erklärte die Funktionsweise des mysteriösen Apparats: Indem man einen seitlichen Hebel auf ein bestimmtes Datum und einen bestimmten Ort einstellte, konnte man die Himmelserscheinungen vorherbestimmen. Der Apparat diente vor allem zur Vorhersage von Sonnen- und Mondfinsternissen sowie anderen Himmelsbewegungen. Bereits kurz nach der Entdeckung des formlosen Klumpens aus korrodierter Bronze in einem Wrack voller bedeutender Kunstschätze erkannte der Archäologe und damalige griechische Kulturminister Spyridon Stais 1902 die Bedeutung des Fundes. Er erkannte ein Zahnrad und die eigravierten Worte „Heliou“ (der Sonne) und „Aphrodite“ (Venus), und schloss ganz richtig, dass es sich um ein astronomisches Instrument handeln müsse. 

Bis 1972 waren auf 82 Fragmenten des Mechanismus 923 Buchstaben und Zahlzeichen entziffert worden. Bis 2006 war man auf 2.160 Zeichen gekommen, und heute sind 3.400 Zeichen entziffert und zugeordnet. Kein einfaches Unterfangen, wie auch der Philologe Agamemnon Tselikas einräumte, dem diese Aufgabe zugefallen war. Die Buchstaben sind keine zwei Millimeter groß und durch die Korrosion entstellt, so dass der Computertomograph beim Einlesen der Oberfläche schichtweise vorgehen musste.
Wie die Forschung der letzten zehn Jahre ergab, diente der Apparat nicht nur der Berechnung der von Finsternissen sondern auch als astrologischer Kalender, der die genaue Stellung von Sonne, Mond und Planeten im Tierkreis berechnete, sowie als Kalender für wiederkehrende Ereignisse des griechischen Kulturkreises, wie die Olympischen Spiele und die Isthmien in Korinth. Auf das hohe mathematische, astronomische und mechanische Knowhow der antiken Konstrukteure verweist auch die Tatsache, dass der Apparat gleich für mehrere zentrale Orte der griechisch-hellenistischen Welt konzipiert war. Zu den jüngsten Forschungsergebnissen zählt die Entzifferung der Ortsnamen von Dodona in Nordwestgriechenland und Alexandria in Ägypten.
Jetzt hoffen die Forscher, dass die seit rund drei Jahren laufende aktuelle archäologische Forschungskampagne am Fundort des Wracks zwischen Ägäis und Ionischem Meer neue Bruchstücke des Mechanismus zutage fördert. Auch wenn die Entzifferung der bisherigen Textfragmente und Zeichen Hinweise auf fehlende Teile liefert, sind noch längst nicht alle Rätsel gelöst, die der Mechanismus aufgibt. Das größte wird vielleicht niemals gelöst werden: wer ihn konstruiert hat, woher er stammt und ob er eine Ausnahmeerscheinung war oder „State oft he Art“. (Griechenland Zeitung /ak)

Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt den Mechanismus von Atikythera.

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Freitag, 10. Juni 2016 11:56

Griechische Nationaloper: Aida

Kultur- und Ausgehtipps für Athen und ganz Griechenland


ATHEN


FESTIVALS

Das Athen und Epidaurus Festival 2016 beginnt dieses Jahr am heutigen Freitag (10. Juni) mit einer Produktion von Giuseppes Verdis Oper „Aida“ am Odeon des Herodes Atticus Theater unterhalb der Akropolis. Aufgeführt wird sie von der National Oper und unter der Regie des italienischen Regisseurs Enrico Castiglione. Die Oper wird auf Italienisch dargeboten, mit eingeblendeten griechischen und englischen Untertiteln.

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Freitag, 10. Juni 2016 10:25

Sonne und Regen zum Wochenende

Der heutige Freitag (10.6) schickt Griechenland mit Regen und Gewitter ins Wochenende. Am Morgen schaut es noch recht freundlich aus, gegen Nachmittag ziehen dann Regen-und Gewitterwolken auf. In Nordgriechenland bleibt es trocken. Larisa ist mit 29° C die wärmste Region am heutigen Tag. Kastoria bleibt mit 18° C eher kühl.

Freigegeben in Wetter

Die Reportage „unterwegs – Griechenland“ beginnt im Norden des Landes. In Thessalien befinden sich die Meteora-Klöster. Wie Vogelnester sitzen sie auf hochaufragenden Sanssteintürmen. Nicht nur wegen ihrer besonderen Lage gehört Meteora zum UNESCO-Weltkulturerbe. Noch immer sind die Klöster eine Hochburg der griechisch-orthodoxen Kirche – eine der Säulen der griechischen Gesellschaft. Über die Hauptstadt Athen mit der weltberühmten Akropolis führt die Reise weiter zu den Kykladen und nach Chios in der Nordostägäis.


Montag, 13. Juni – 16.00 Uhr, 3sat

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Donnerstag, 09. Juni 2016 12:19

Street Art Festival

Kultur- und Ausgehtipps für Athen und ganz Griechenland

THESSALONIKI


Festivals

Hauptziel der Veranstaltung ist es, der Öffentlichkeit eine bestimmte Art von Kultur vorzustellen. Es handelt sich um ein jährliches, einzigartiges Festival in Thessaloniki, der zweitgrößten Stadt des Landes. Street Art gehört zur städtischen Umwelt. Top-Künstler aus dem In- und Ausland werden zwei Tage das tun, was sie am besten können. Dabei werden sie den Besuchern die Formen der modernen Straßenkunst näher bringen.

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