Einblicke in die erste Reise Kavafis nach Griechenland bietet das gleichnamige im Verlag der Griechenland Zeitung erschienene Reisetagebuch, eine deutsche Erstausgabe. Darin finden sich auch einige Gedichte des Autors, die er selbst grob in philosophische, historische und erotische Gedichte unterteilt.
Die Bedeutsamkeit seiner Werke, vor allem seiner Gedichte für die Gegenwart spiegelt sich in der Zeitlosigkeit seiner Dichtkunst wieder. Es scheint, als ob die Gedichte Kavafis die Zeit überdauern würden. Die Aktualität der Lyrik schafft Identifikationsebenen. Die ausdrucksstarken Gedichte mit ihrer bildhaften Sprache, symbolisch und realitätsnah, laden den Leser ein, die Welt genauer zu betrachten. Kavafis setzt auf Tiefgründigkeit.
Die Welt Kavafis’ ist die der griechischen Antike und des byzantinischen Zeitalters. Er entführt uns in die hellenistische Vergangenheit des östlichen Mittelmeerraumes. Kavafis nahm, so die Journalistin und GZ-Mitarbeiterin Marianthi Milona im Berliner Tagesspiegel, „die Antike als Maske, zum Schutz seiner Träume, die ihn aus der engen Existenz eines homosexuellen Dichters in einer Amtsstube hinausführten“.
Vorbildwirkung für viele griechische Künstler
Kavafis prägte und prägt bis heute auch viele griechische
Dichter und Künstler. Im Zuge des Kavafis-Jahres 2013 luden
zahlreiche Veranstaltungen im In- und Ausland zu einer
Auseinandersetzung mit seinem Schaffen ein. In Kooperation
mit Künstlern, Kulturinstitutionen und führenden
Wissenschaftlern hat die Onassis-Stiftung eine Reihe von
Veranstaltungen anlässlich des Kavafis-Jahres organisiert. Zum
Auftakt des Athener Kulturfestivals gab es im Herodes Atticus
Theater ein Konzert mit vertonten Gedichten des Poeten. Im
Freizeitpark der Akademia Platonos in Athen gibt es beispielsweise
noch bis einschließlich 7. Januar 2014 eine Ausstellung von Werken
griechischer und internationaler Künstler, die sich von ihm
inspirieren ließen (Freizeitpark-Akademia Platonos, Öffnungszeiten:
täglich 12-18, Eintritt frei).
Im Turm der Winde (Kyrrestou 8, Plaka, Athen) findet noch bis 28.
Februar 2014 eine Fotoausstellung von nationalen und
internationalen Künstlern zu Ehren des berühmten Alexandriners
statt. (täglich, außer Di, Tel.:210 32 44 340)
Anlässlich des Internationalen Festivals für Lyrik in Athen, im
Oktober, gab es einen Abend zum Thema „Kafavis“ mit Künstlern aus
der nationalen und internationalen Literaturszene. Im Zuge des
Kavafis-Jahres zeigte zudem das Europäische Kulturzentrum Delphi im
Sommer eine Gruppenausstellungen mit Künstlern aus Griechenland und
dem Ausland, außerdem fand ein Symposium zu seinen Ehren statt.
Auch im öffentlichen Raum war der Auslandsgrieche dieses Jahr in
Athen präsent: Auf Bussen, Zügen, Straßenbahnen und in den
U-Bahn-Stationen waren Zitate aus seinen Gedichte zu lesen. Bis vor
kurzem konnte man im Nationalgarten Athens darüber hinaus
Kunstobjekte griechischer und internationaler Künstler betrachten,
die sich mit Kafavis beschäftigten.
Natürlich widmete man sich auch in Deutschland seinem Werk. Die
Deutsche Hellas Gesellschaft in Bonn lud zu einigen
Veranstaltungen, Vorträgen und Literaturabenden ein. Die freie
Universität zu Berlin veranstaltete einen Filmabend und einen
Vortrag über Kafavis. Im Februar 2014 findet in Münster noch ein
Symosium zum Alexandriner statt.
Nicht zu vergessen ist auch das „Kavafis Project“ des Komponisten
Alexandros Karozas, der die Lyrik von Kafavis vertont hat. Nach der
erfolgreichen Weltpremiere des „Kavafis-Projects“ im „Wiener
Konzerthaus“ im Jahr 2011 mit dem Solisten George Dalaras gab
es auch in Thessaloniki ein Konzert.
(Griechenland Zeitung / ik, Foto: GZ-Archiv)
Auszüge aus dem kürzlich im Verlag der Griechenland Zeitung
erschienenen Tagebuch von Kavafis aus dem Jahre 1901 unter dem
Titel „Erste Reise nach Griechenland“ finden Sie in unserem
Online-Shop.