Seit kurzer Zeit kann die Athener Nationalpinakothek (Εθνική Πινακοθήκη) in ihrem neueröffneten Flügel zur westeuropäischen Kunst den Besuchern wieder zwei Gemälde präsentieren, die vor zehn Jahren aus der Sammlung entwendet worden waren. Bei den Bildern handelt es sich um die „Mühle“ des Niederländers Piet Mondrian, eines der frühen Werke des Künstlers aus dem Jahre 1905, sowie um den „Kopf einer Frau“ von Pablo Picasso.
Das Gemälde stammt aus dem Jahre 1939 und stellt Dora Maar dar, die berühmte Geliebte und Muse des Malers. Gerade diesem Bild kommt über den unschätzbaren künstlerischen Wert der beiden Werke hinaus für Hellas noch eine besondere symbolische Bedeutung zu. In Anerkennung des Widerstandes gegen die deutsche Besatzung des Landes hat Picasso es 1946 nämlich selbst dem griechischen Volk gewidmet und überlassen. Zusammen mit einem religiösen Blatt des Italieners Guglielmo Caccia („Il Moncalvo“) aus dem früheren 17. Jahrhundert waren die beiden Bilder in der Nacht des 9. Januar 2012 aus dem Museum gestohlen worden. 2021 wurden sie dann wieder aufgefunden. Während Caccias Arbeit weitgehend zerstört war, sind die Werke von Picasso und Mondrian frisch restauriert nun erneut dem Publikum zugänglich. (GZjr)