Der angesehen Europa-Nostra-Preis wurde vorige Woche in Prag zum 20. Mal verliehen, und die Insel Sikinos konnte die Trophäe in der Kategorie „Erhaltung und adaptive Wiederverwendung“ für seine vorbidliche Restaurierung der Episkopi-Kirche entgegen nehmen. Griechenlands Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou war eigens zu diesem Zweck nach Tschechien gereist und nahm die Auszeichnung in Empfang.
Bei der Zeremonie präsent war auch Kulturministerin Lina Mendoni. Sie kündigte im Anschluss an, dass weitere Kulturprojekte der Art wie in Sikinos verwirklicht werden sollen, um das „Tourismusprodukt Griechenland“ noch attraktiver zu machen. Bei der Episkopi-Kirche handelt handelt es sich um ein überaus bemerkenswertes Denkmal, das – mit großer Sorgfalt restauriert – nun einer neuen Verwendung zugeführt werden kann. Seit seiner Errichtung im späten 2. oder 3. Jahrhundert n. Chr. wurde der Bau bis ins 20. Jahrhundert hinein durchgehend genutzt. Ursprünglich ein Mausoleum wandelte man es nach dem Sieg des Christentums in eine Kirche um. Aufgrund schwerer Beschädigungen unter anderem durch Erdbeben musste die einsturzgefährdete Kirche im 20. Jahrhundert dann jedoch aufgegeben werden. 2016 wurde der Beschluss zu ihrer Restaurierung gefasst. Dabei stieß man auf eine Reihe wichtiger Funde – u. a. auf ein mit Beigaben ausgestattetes Frauengrab, auf Inschriften und Malereien aus spätrömischer und byzantinischer Zeit. Insgesamt beliefen sich die Kosten der Wiederherstellung auf etwa eine Million Euro. Die Finanzierung übernahmen die EU sowie die Region Südägäis. (GZjp)
