In der relativ kurzen Zeit seines Bestehens hat sich das Kulturzentrum der Stavros-Niarchos-Stiftung zu einer festen, aus dem kulturellen Leben der Stadt nicht mehr wegzudenkenden Institution entwickelt. Im Rahmen eines mehrtägigen Veranstaltungsprogramms feierte das größte Kultur- und Freizeitprojekt, das bislang in Griechenland in die Tat umgesetzt wurde, im Athener Vorort Kallithea sein fünfjähriges Jubiläum: mit mehreren Diskussionsrunden, Workshops und anderer Kulturevents.
Und dazu gab es auch allem Grund. Das Zentrum beherbergt nicht nur die griechische Nationalbibliothek und die Staatsoper (Ethniki Lyriki Skini), sondern bietet Raum für Veranstaltungen unterschiedlicher Art und wartet zudem mit einem großzügig angelegten Park von 21 Hektar Ausdehnung auf, der ein Kaleidoskop der mediterranen Pflanzenwelt darstellt. Den überragenden Erfolg des Zentrums hinsichtlich seiner Akzeptanz bei den Einwohnern Athens unterstreichen die Zahlen: 20 Millionen Besucher wurden bisher gezählt, von denen 110.000 an Führungen durch die Anlage teilgenommen haben. Bis heute nutzten mehr als 340.000 Forscher und Studenten die Einrichtung, über 16.000 Events fanden hier statt. Erste Planungen für das neue Kulturzentrum begannen im Jahr 2006, zwei Jahre später wurde der Italiener Renzo Piano, einer der renommiertesten und bedeutendsten Architekten unserer Zeit, mit der Durchführung des Projekts beauftragt. 2012 konnte dann mit den Bauarbeiten begonnen werden, und am 23. Februar 2017 übergab die Stiftung die fertiggestellte Anlage in einer Feierstunde offiziell dem griechischen Staat und seinen Bürgern. Ihr Engagement setzte sie freilich auch weiterhin fort, und so flossen bisher 608 Millionen Euro Stiftungsgelder in das Projekt. Der größte Teil davon wurde für die Baukosten aufgewendet, aber auch für seinen weiteren Unterhalt sowie die Realisierung von Veranstaltungen stellte die Stiftung stets entsprechende Mittel zur Verfügung. Anlässlich des Jubiläums hat sie nun angekündigt, die Arbeit des Zentrums ein weiteres Jahr lang mit noch einmal zehn Millionen Euro zu fördern. Die Stiftung mit Sitz in der liechtensteinischen Hauptstadt Vaduz wurde 1996 nach dem Tod von Stavros Niarchos gegründet, einem der bekanntesten griechischen Reeder und Kunstsammler. Sie verwaltet einen großen Teil seines hinterlassenen Vermögens und widmet sich dabei sozialen und kulturellen Projekten auf der ganzen Welt. Ein besonderes Augenmerk richtet sie auf Griechenland und die Schweiz, wo Niarchos lange Zeit gelebt hat. (GZjr)