Der Kanal von Korinth trennt die Halbinsel Peloponnes vom griechischen Festland. Er entstand im späten 19. Jahrhundert, um eine direkte Verbindung zwischen dem Saronischen Golf im Osten und dem Korintischen Golf im Westen zu schaffen und Schiffen so die Umfahrung der Peloponnes zu ersparen.
Bereits früher war ein solcher Durchstich mehrfach in Betracht gezogen worden, erstmals wohl schon um 600 v. Chr. von Periander, dem damaligen Herrscher von Korinth. Da an die Realisierung eines solchen Projekts jedoch nicht zu denken war, ließ dieser einen mit Kalksteinblöcken gepflasterten Weg quer über den Isthmos anlegen. Dieser sogenannte Díolkos (Δίολκος) hatte mindestens bis in römische Zeit hinein Bestand und ermöglichte nicht nur den Transport von Frachtgütern vom einen Golf zum anderen, um sie dort dann erneut zu verladen. Selbst komplette Schiffe konnten mit seiner Hilfe über die Landenge gezogen werden, und so wurde er in Kriegszeiten auch für Flottentransporte genutzt. Mit einer Gesamtlänge von sieben bis acht Kilometern nahm der Diolkos ungefähr den Verlauf des heutigen Kanals, war allerdings nicht schnurgerade ausgerichtet, sondern berücksichtigte die gegebene Geländeformation, um nach Möglichkeit Steigungen und Gefälle zu umgehen. Er hatte eine Breite von etwa 3,5 Metern und wies zwei Spurrillen mit einem Abstand von 1,5 Metern für die Räder jener Wagen auf, mit denen die Transporte durchgeführt wurden. Archäologisch konnte der Diolkos nur in Abschnitten nachgewiesen werden. Besonders gut ist er noch am Westende des Kanals zu erkennen, wo er ein Stück weit freiliegt. (Griechenland Zeitung /Jens Rohmann)