Der vielfach preisgekrönte Film „Digger“ des Nachwuchsregisseurs Georgis Grigorakis wird sich für Griechenland um den Oscar als bester internationaler Spielfilm (ehemals bester fremdsprachiger Film) bewerben.
Das teilte das Kulturministerium mit. Zur Begründung hieß es, dass es sich um „einen in sich abgeschlossenen Film handelt, der sich an ein internationales Publikum richtet, insofern er all jene Kennzeichen aufweist, die ihn allgemein verständlich machen, ohne Abstriche an die filmische Qualität“. Die Entscheidung traf ein siebenköpfiger Ausschuss unter dem Vorsitz der Dokumentarfilmerin und Filmprofessorin an der Universität Athen, Eva Stefani. Die 2020 veröffentlichte griechisch-deutsch-französische Koproduktion trug bislang 20 heimische und internationale Preise davon und wurde für weitere 24 nominiert. Unter anderem erhielt „Digger“ im internationalen Wettbewerb des Filmfestivals Thessaloniki im vergangenen Jahr den „Silbernen Alexander“ und vier weitere Auszeichnungen. Auf der Berlinale wurde Grigorakis’ Erstlingswerk mit dem Preis des Internationalen Verbandes der Filmkunstkinos CICAE ausgezeichnet und war für den Preis der Filmkritikervereinigung FIPRESCI nominiert. Der Film schildert im Stil eines verregneten „modernen Westerns“ die Geschichte von Nikitas, der zurückgezogen auf einem Berg irgendwo in Nordgriechenland lebt. Doch plötzlich ist das Idyll gleich zweifach bedroht: Einerseits will ein nahes Unternehmen expandieren und droht, sich in die unberührte Natur zu fressen, indem es eine Straße durch Nikitas’ Land baut; andererseits taucht nach 20 Jahren auf einmal dessen Sohn Johnny auf und fordert seinen Anteil an dem elterlichen Hof, den er von seiner Mutter geerbt hat. Trotz des Generationenkonflikts und völlig unterschiedlicher Mentalitäten machen Nikitas und Johnny schließlich gemeinsame Sache, um ihren Grundbesitz und mit ihm das Bergidyll zu retten. (GZak)