Dass die Verschmutzung der Meere ein akutes Problem ist, ist längst kein Geheimnis mehr. Forschern zufolge schwimmen derzeit mehr als 250.000 Tonnen Plastikmüll auf den Ozeanen der Welt. Wissenschaftler des staatlichen Griechischen Zentrums für Meeresforschung (HCMR) belegen nun in einer neuen Studie, dass besonders das Mittelmeer von diesem Negativtrend betroffen ist.
Allein in diesem Binnenmeer landen jährlich etwa 17.600 Tonnen Plastik. Rund 84 Prozent davon wird an die Strände angespült, 3.760 Tonnen schwimmen an der Wasseroberfläche, der Rest sinkt ab auf den Meeresboden. Die Forscher des HCMR bezeichnen diese Mengen im Fachjournal „Frontiers in Marine Science“ als „schockierende Volumen“. Als Gründe, weshalb das Mittelmeer der Verschmutzung derart ausgesetzt ist, geben die Experten des Zentrums unter anderem die dichte Besiedlung der Küsten an. Doch auch die Fischerei, die Schifffahrt und der Tourismus insgesamt wirkten sich auf das Problem negativ aus. Was den Forschern besonderes Kopfzerbrechen bereitet, ist die Komplexität der verschiedenen Abläufe im Wasser selbst. Manche Plastikgegenstände halten sich lange an der Oberfläche, viele Plastikteile wiederum sinken sofort zu Boden, zerfallen und werden von Meerestieren aufgenommen und können so in den Nahrungskreislauf gelangen. Die aktuelle Studie des HCMR versucht, alle diese Faktoren zu berücksichtigen und gleichzeitig neue Modelle gegen die Bewältigung der Meeresverschmutzung zu entwickeln. (Griechenland Zeitung / lb)