Die Große Fastenzeit (Megali Sarakosti) beginnt in diesem Jahr am 11. März, dem griechischen Rosenmontag oder Kathara Deftera. Groß deswegen, weil es auch eine kleine und mildere Fastenzeit gibt – nämlich jene vor Weihnachten.
Ursprünglich dauerte die Fastenzeit, die im 4. Jahrhundert n. Chr. eingeführt wurde, sechs Wochen. Später wurde noch eine siebente angehängt, sodass insgesamt 49 Tage zusammengekommen sind, an denen kein Fleisch gegessen werden darf.
In den ersten drei Tagen der Fastenzeit waren es früher vor allem Frauen, die absolut nichts zu sich nahmen – weder Brot noch Wasser. Ihnen setzte man deswegen am Kathara Deftera besondere Speisen vor, um sie zu stärken. Dazu gehörte etwa Bohnensuppe. 49 Tage sind eine lange Zeit und vergehen, wenn man sich streng an die Fastenregeln hält, langsam. Um das Fortschreiten der Zeit sichtbar zu machen, erfand man die Frau Sarakosti (I kyra-Sarakosti). In den volkskundlichen Archiven Athens heißt es: „Sie nahmen ein Papierblatt und schnitten mit der Schere eine Frauengestalt aus. Frau Sarakosti hat keinen Mund, weil sie ununterbrochen fastet, ihre Arme sind gekreuzt für die Gebete. Sie hat sieben Füße, die sieben Wochen der Fastenzeit. Jeden Samstag schneiden wir einen Fuß ab. Den letzten Fuß schneiden wir am Karsamstag ab, stecken ihn in eine gedörrte Feige oder in eine Wahlnuss, und wer ihn findet, dem bringt er Glück.“ (GZ)