In der türkischen Hauptstadt Ankara mögen zwar, abgesehen von Diplomaten und anderen Ausländern, keine orthodoxen Christen mehr leben, sie hat neuerdings aber wieder einen orthodoxen Bischof. Das Ökumenische Patriarchat in Istanbul wählte erstmals seit der Vertreibung der Christen aus Kleinasien im Jahre 1922 wieder einen Metropoliten von Ankara.
Zum faktischen Titularbischof wurde im Dreifaltigkeitskloster auf der Prinzeninsel Chalki (Heybeli) der bisherige Metropolit der Schweiz, Ieremias, gewählt. Im Anschluss wurden dessen bisheriger Posten sowie ein weiteres Titularbistum in Kleinasien neu besetzt.
Zugleich wurde bekannt, dass Patriarch Bartholomäos auch in diesem Jahr am 15. August keine Messe im historischen Marienkloster Soumela im Pontos-Gebirge in der Nordosttürkei zelebrieren wird. Offiziell werden Restaurierungsarbeiten an der Klosteranlage als Grund genannt. Das Soumela-Kloster ist gewissermaßen das Nationalheiligtum der Schwarzmeergriechen, die bis 1923 in dem Gebiet siedelten. Die vermeintlich wundertätige Ikone brachten sie mit nach Griechenland. Zuletzt hatte der Patriarch 2015 in Anwesenheit mehrer hundert Nachfahren der Vertriebenen in dem Kloster Mariä Himmelfahrt gefeiert. (GZak)