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Zwischenruf

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“Bundesregierung hält Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro für verkraftbar!” - so tönt am 3. Januar Spiegel online. Es hatte zwar in diesem konkreten Falle die Bundesregierung gar keiner gefragt und ein solches Ansinnen hatte Griechenland bisher auch noch nicht geäußert.

Es ist vielmehr eine unverhohlene und zudem recht dreiste Einmischung in den Wahlkampf für die bevorstehenden griechischen Parlamentswahlen am 29. Januar. Seht her, ihr bösen Griechen, was euch blüht, wenn ihr den Tsipras wählt. Allerorten malt man schon mal im deutschen TV und im Blätterwald allerlei Schreckensszenarien, was passiert wenn das Linksbündnis Syriza an die Macht käme. Erstens ist es noch lange nicht soweit und zweitens ist es wohl verdammt nochmal das souveräne Recht der Griechen, sich endlich einmal eine Regierung zu wünschen, die das Volk nicht länger betrügt und die vielleicht auch einmal den Mut aufbringt, diejenigen Griechen zur Kasse zu bitten, die noch nie Steuern gezahlt haben. Abgesehen davon, dass es bis zu einem linken griechischen Ministerpräsidenten viel weiter ist als in Thüringen, wird in deutschen Medien wieder mal fleißig spekuliert und ein bisschen gedroht. Man darf gespannt sein auf weitere “gute Ratschläge” aus Berlin.
Wilfried Jakisch

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