In der Nacht von Montag auf Dienstag wurde mit dem Bau einer
Mülldeponie in der Gegend Papanikolou, nordwestlich von Ägion,
begonnen. Gegen vier Uhr morgens begannen Arbeiter damit,
Olivenhaine und Weinberge zu roden, die noch in privatem Besitz
sind. Um die Bewohner auf den Vorfall aufmerksam zu machen, wurden
in den angrenzenden Dörfern die Kirchenglocken geläutet. Vor Ort
waren neun Einheiten der Bereitschaftspolizei MAT sowie die
Feuerwehr. Wie das Internetportal patrastimes.
es.gr berichtet, habe
man den Besitzern und Einwohnern u. a. mit Haftbefehlen gedroht,
falls sie Widerstand leisten sollten. Alle umliegenden Straßen, die
zur Baustelle führen, wurden gesperrt. Es sei wie in einer
Kriegsregion, berichteten Augenzeugen. In den letzten Monaten
hatten Anwohner und Umweltschützer den Beginn der Bauarbeiten
verhindern können. Die Deponie entsteht in einem landschaftlich
äußerst reizvollen Tal mit einem natürlichen Wasserfall direkt an
einem breiten Schmelzwasserfluss, der nach etwa zwei Kilometern in
den Golf von Korinth mündet. Die Region, die auch wegen starker
seismischer Aktivitäten bekannt ist, war in früheren Jahrhunderten
vor allem durch den Export von Rosinen zu einem gewissen Wohlstand
gelangt. Experten loben den rein landwirtschaftlich genutzten
Standort ebenfalls für den Anbau von Wein und Oliven. (Text und
Foto: Griechenland Zeitung / eh. Die Aufnahme zeigt das Dorf
Myrofrisi, direkt oberhalb von Papanikolou.)