Griechenland / Athen. Von einem „schwarzen Sommer" sprechen
Vertreter der Tourismusbranche Santorin. Das noch immer aus dem
Wrack des am 28. April vor der Insel gesunkenen Kreuzfahrtschiffes
„Sea Diamond" austretende Schweröl soll sich weiterhin nördlich und
südlich des Untergangsortes auf dem Meer ausbreiten. Die
umliegenden Strände sind an vielen Punkten von Öl und Teer
geschwärzt.
Dem Handelsschifffahrtsministerium zufolge befindet
sich der Prozess des Abpumpens der noch im Wrack befindlichen
Ölmengen in Vorbereitung. Schätzungen der Umweltorganisation
Greenpeace zufolge wird vom austretenden Öl nur etwa 15 % bis 20 %
geborgen. Der Vorsitzende der Umweltorganisation „Archipelagos"
Thodoris Tsibidis sprach in der Zeitung „Ta Nea" davon, dass das
Ökosystem der ganzen Region „an einem seidenen Faden" hänge. Die
Meeresbiologin Anastassia Milliou kritisierte, dass es „keine Plan
für die Bekämpfung der Verschmutzung durch die anderen toxischen
Stoffe, die sich noch im Wrack befinden" gebe. Der Präfekt der
Kykladen, Dimitris Bailas, brachte die Befürchtung zum Ausdruck,
dass Santorin vom Staat vergessen worden sei. Der Bürgermeister von
Santorin, Angelos Roussos, verwies darauf, dass man für die
entstandenen Schäden eine Entschädigung verlangen werde.