Zu dem Vorfall kam es am Freitagvormittag. Die Täter überfielen gleichzeitig eine Bank sowie ein in der Nähe gelegenes Postamt. Als Waffen verwendeten sie zwei Sturmgewehre des Typs Kalaschnikow, eine Maschinenpistole vom Typ Scorpion, einen Karabiner und zwei Pistolen. Zur Flucht benutzten sie zwei Pkw. Etwa drei Stunden später stellte die Polizei einen der Täter in der Nähe von Ptolemaida, die anderen drei kurz danach im Zentrum von Veria.
Die mutmaßlichen Mitglieder der „Bande der Feuerherde“ müssen sich u. a. auch wegen des Versandes von Briefbomben verantworten, die bei diversen Botschaften und Institutionen in Griechenland und im Ausland eingingen; eine davon im Bundeskanzleramt in Berlin.
Unterdessen ist es zu heftigen politischen Kontroversen gekommen, weil von den Sicherheitsbehörden Fotos an die Öffentlichkeit gegeben wurden, die die mutmaßlichen Täter mit Gesichtsverletzungen zeigen. Einer der Verhafteten erhob über seinen Rechtsanwalt den Vorwurf, dass die Polizisten nach der Verhaftung stundenlang auf ihn eingeprügelt hätten. Ähnlich sei es auch den anderen drei Mitinhaftierten ergangen.
Kritik am Vorgehen der Polizei
Nach der Festnahme
der vier mutmaßlichen Terroristen wurde in der Öffentlichkeit z. T.
heftige Kritik am Vorgehen der Polizei geübt; dazu zählte u. a.
auch die erkennbare Retuschierung der veröffentlichten Fotos der
Verdächtigen. Bürgerschutzminister Nikos Dendias sagte dazu, dass
man diese Aufnahmen bearbeitet habe, um die mutmaßlichen Täter für
eventuelle Zeugen besser erkennbar zu machen. Laut Dendias sei es
im Zuge der Verhaftung zu einem „heftigen Zusammenstoß“ mit den
Polizisten gekommen.
Bei einem der Verhafteten handelt es sich um den 20-jährigen Nikos
R. Er war ein enger Freund des gleichaltrigen Alexis Grigoropoulos.
Er war anwesend, als dieser am 6. Dezember 2008 im Athener
Stadtteil Exarchia durch eine Kugel aus einer Polizeiwaffe starb.
Nikos R. bezeichnete sich am Montag als „Kriegsgefangener“. Seine
Tatmotive seien politischer Natur, und er werde deshalb gegen die
Polizisten, die ihn seinen Angaben zufolge misshandelt hätten,
keine Klage einreichen. (GZeh, Foto: Eurokinissi)